Gatlin: Skurriler Auftritt nach WM-Pleite

Merkwürdige Performance: US-Sprinter Justin Gatlin hat bei der Pressekonferenz nach der WM-Pleite gegen Usain Bolt mit der immer gleichen mysteriösen Antwort aufgewartet.
von  sid/dpa
Justin Gatlin gilt in der Leichtathletik als äußerst umstritten und war bereits zwei Mal wegen Dopings gesperrt (2001 und 2006 bis 2010).
Justin Gatlin gilt in der Leichtathletik als äußerst umstritten und war bereits zwei Mal wegen Dopings gesperrt (2001 und 2006 bis 2010). © dpa

Merkwürdige Performance: US-Sprinter Justin Gatlin hat bei der Pressekonferenz nach der WM-Pleite gegen Usain Bolt mit der immer gleichen mysteriösen Antwort aufgewartet.

Peking - Bad Boy Justin Gatlin (USA) hat nach seiner Niederlage über 100 Meter gegen Usain Bolt bei der Leichtathletik-WM in Peking einen skurrilen Auftritt hingelegt.

Auf die Frage, ob Bolt für den sauberen Sport gewonnen habe, sagte der schon zwei Mal wegen Dopings gesperrte 33-Jährige: "Ich bin dankbar für diese Frage."

Auf das Nachhaken, ob er seine Antwort etwas konkretisieren könne, meinte Gatlin: "Ich bin ganz konkret dankbar."

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Der Reporter fragte noch einmal nach: "Ich hätte gerne eine Antwort, die Frage ist wichtig." Doch Gatlin blieb stur und sorgte für Kopfschütteln: "Sehr wichtig, ja. Ich bin dankbar."

Damit erinnerte Gatlin an den schon legendären Auftritt des Football-Stars Marshawn Lynch, Enfant Terrible des NFL-Klubs Seattle Seahawks. Lynch hatte im Januar im Vorfeld des Super Bowls beim obligatorischen Medientag immer die gleiche Antwort auf Fragen gegeben: "Ich bin nur hier, damit ich keine Strafe bekomme."

 

 

29 Mal ging das so. Wäre "Beastmode" damals zu dem Pflichttermin nicht erschienen, hätte er 500.000 Dollar Strafe zahlen müssen.

Gatlin gilt in der Leichtathletik als äußerst umstritten und war bereits zwei Mal wegen Dopings gesperrt (2001 und 2006 bis 2010).

Am Sonntag hatte er sich im Sprint-Gipfel um eine Hundertstelsekunde Bolt geschlagen geben müssen.

Nach der Dauerkritik am früheren Dopingsünder Gatlin hat sich sein Manager Renaldo Nehemiah zuletzt demonstrativ vor den US-Sprinter gestellt. "Er hat seine Sperre abgesessen, und all diese plötzlich so selbstgerechten Leute, die in ihrem Leben nie etwas Falsches gemacht haben, wollen ihn nun verteufeln", sagte der frühere Weltklasse-Hürdensprinter.

Auch bei den Athleten ist der 33 Jahre alte Gatlin seit Wochen Zielscheibe der Kritik. "Es ist eine Farce, dass der noch hier ist und mit uns starten darf", sagte die Berliner Diskuswerferin Julia Fischer.

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