Gasquet: "Bin kein ungebetener Gast"

Richard Gasquet fordert am Freitag Titelverteidiger Novak Djokovic im Wimbledon-Halbfinale heraus. Der Franzose hat nichts zu verlieren - seine Bilanz gegen den Becker-Schützling lautet 1:11.
von  dpa
Zum dritten Mal in seiner Karriere steht Richard Gasquet in einem Grand-Slam-Halbfinale.
Zum dritten Mal in seiner Karriere steht Richard Gasquet in einem Grand-Slam-Halbfinale. © dpa

Richard Gasquet fordert am Freitag Titelverteidiger Novak Djokovic im Wimbledon-Halbfinale heraus. Der Franzose hat nichts zu verlieren - seine Bilanz gegen den Becker-Schützling lautet 1:11.

London - Dass er ein historisches Wimbledon-Halbfinale der Großen Vier der Branche vereitelt hat, war Richard Gasquet ziemlich egal.

"Ich bin kein ungebetener Gast. Ich habe es verdient, im Halbfinale zu stehen. Ich komme ja nicht aus dem Nichts", sagte der 29 Jahre alte Franzose nach seinem erfolgreichen Fünf-Satz-Kraftakt gegen Stan Wawrinka.

Statt des Schweizers fordert nun also der French-Open-Sieger-Besieger im Halbfinale an diesem Freitag den Titelverteidiger und Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic heraus.

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"Ich muss offensiver spielen als in Paris", sagte Gasquet, der zuletzt bei den French Open im Achtelfinale gegen den von Boris Becker trainierten Serben 1:6, 2:6, 3:6 unterging.

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Aus dem Nichts kommt Gasquet zwar nicht, sein Halbfinal-Einzug ist aber dennoch eine Überraschung. Erst zweimal hat es die Nummer 20 der Welt bei einem Grand-Slam-Turnier unter die Besten Vier geschafft: 2007 in Wimbledon und 2013 bei den US Open.
 


In die Zeit dazwischen fällt das dunkelste Kapitel in der Karriere des Franzosen. 2009 wurde er wegen einer positiven Kokain-Probe gesperrt und verpasste die French Open und Wimbledon.

Gasquet beteuerte stets seine Unschuld und sorgt nun endlich wieder für sportliche Schlagzeilen.

"Ich habe nichts zu verlieren", sagt er. Seine Bilanz gegen Djokovic: 1:11.

Der spannungsgeladene Freitag entscheidet für die vier verbliebenen Protagonisten über Erfolg und Misserfolg. An die Halbfinalisten wird sich in ein paar Jahren kaum jemand erinnern, die Endspiel-Teilnehmer verewigen sich in der Geschichte.
 


Als sich Andy Murray und Roger Federer zuletzt gegenüberstanden, erlebte der Brite ausgerechnet vor heimischem Publikum eine der schlimmsten Demütigungen seiner Karriere. 0:6, 1:6 verlor Murray im vergangenen November bei der ATP-WM in London und musste sich reichlich Spott und Häme gefallen lassen.

Und auch seine von Anfang an teilweise argwöhnisch beäugte Trainerin Amélie Mauresmo geriet nach der deftigen Pleite im Gruppenspiel schwer in die Kritik. Knapp acht Monate später werden vor dem Halbfinal-Gipfel in Wimbledon die Geschichten und Schlagzeilen von damals wieder hervorgekramt.

"Es war eine heftige Niederlage, ohne Zweifel", sagte der 28 Jahre alte Schotte vor dem insgesamt 24. Vergleich mit dem siebenmaligen Wimbledon-Champion an diesem Freitag und ergänzte: "Aber ich habe versucht, auf die richtige Art und Weise damit umzugehen." Natürlich sei das Ergebnis "peinlich" gewesen, erzählte Murray in der Pressekonferenz nach seinem Viertelfinal-Sieg gegen den Kanadier Vasek Pospisil.

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