Galopp: Scheichs lieben Riem

Der Münchner Rennverein richtet im kommenden Jahr ein Rennen für Dubai und eines für Katar aus. Präsident Poth hofft auf „arabische Hoheiten und Minister mit ihrer Gefolgschaft“
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Scheich Mohammed bei seiner Lieblingsbeschäftigung: Reiten
AP Scheich Mohammed bei seiner Lieblingsbeschäftigung: Reiten

Der Münchner Rennverein richtet im kommenden Jahr ein Rennen für Dubai und eines für Katar aus. Präsident Poth hofft auf „arabische Hoheiten und Minister mit ihrer Gefolgschaft“

MÜNCHEN Dieser Scheich weiß wirklich zu leben, darüber gibt es keine zwei Meinungen. Seine Hoheit Mohammed bin Raschid Al Maktoum, Herrscher des Emirats Dubai, ist ein umtriebiger Mann auf allerlei Gebieten: Politisch als Vize-Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate, wirtschaftlich als größter arabischer Bauherr und privat als zweifacher Ehemann und 16-facher Vater.

Seine Passion gebührt jedoch Vierbeinern: Der 61 Jahre alte Scheich hat große Freude am Galoppsport und ist weltweit größter Besitzer von Rennpferden. Die genaue Zahl weiß er wohl selbst nicht, Experten schätzen, dass seine „Godolphin“-Stallungen, die sich über alle Kontinente verteilen, rund 5000 Gäule beherbergen.

Da ist Scheich Mohammed spendabel: Die Anfang des Jahres eröffnete Dubaier Rennbahn „Meydan“ ließ er sich umgerechnet rund 800 Millionen Euro kosten, für einen viel versprechenden Deckhengst gibt er schon mal einen zweistelligen Millionenbetrag aus. Der Ölreichtum des kleinen Emirats am Persischen Golf macht’s möglich.

Kein Wunder, dass die Landsleute des Scheichs jeden Sommer bei den Münchner Ärzten, Hotels und Nobel-Boutiquen herzlich willkommen sind.

„Die Araber lieben München“, weiß auch Norbert Poth. Der Präsident des Münchner Rennvereins hat darin die Chance für seinen Klub erkannt: 2011 soll es im Münchner Osten zwei arabische Renntage geben. „Die Araber finden im Sommer in München beste Lebensbedingungen vor, in Riem können wir ihnen zusätzlich beste Unterhaltung verschaffen“, meint Poth. „Wir werden ihnen das Event anbieten, das sie haben wollen.“

Natürlich nicht aus reiner Gastfreundlichkeit. Mit dem Geld der Scheichs lassen sich hochklassig dotierte Rennen ausschreiben – ein Schmankerl für jeden Pferdefreund, auch für die bayerischen. „Wir werden das so richtig powern“, verspricht Poth und sieht bereits „Bilder von 1001 Nacht“ vor seinem geistigen Auge: „Arabische Hoheiten und Minister mit ihrer Gefolgschaft bei uns in Riem – das wäre ein Highlight für ganz München.“

Mit Dubai ist bereits alles klar: „Unser Gesandter ist mit einer guten Nachricht zurückgekehrt: Der Termin am 10. Juli 2011 ist fixiert“, berichtet Poth. „Die Dubaier wollten unbedingt nach München.“ Mit dem Emirat Katar stehe man auch kurz vor einem Abschluss. „Der Qatar Racing & Equastrian Club will einen Renntag im Mai“, verrät Poth, „wir versuchen, das hinzubekommen.“

Ganz sicher klappt es hingegen am Sonntag im Münchner Osten mit dem „Tag der Gestüte“. In neun Rennen treten die Pferde um rund 45000 Euro Preisgeld an.

Für Scheich Mohammed wäre das freilich nur Kleingeld. Ob er sich im Juli höchstpersönlich die Ehre geben wird, das steht noch in den Sternen. Vielleicht könnte er dann endlich wieder eines seiner Parade-Pferde in München siegen sehen. Der letzte große „Godolphin“-Triumph in Riem ist dann fast zehn Jahre her.

Joscha Thieringer

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