Zweiter Matchball für Dortmund
Dortmund - Halten die Nerven diesmal? Oder stolpert Borussia Dortmund erneut? Wie schon am vergangenen kann der BVB auch an diesem Wochenende mit einem Sieg und ein wenig Glück deutscher Meister werden.
Von Selbstzweifeln oder weichen Knien kurz vor dem großen Ziel wollen die Westfalen nichts wissen. „Vor einer Woche musste ich mich voreiligen Glückwünschen erwehren. Jetzt muss ich die Menschen beruhigen: Leute, wir sind immer noch vorne”, sagte Trainer Jürgen Klopp vor dem Heimspiel des Tabellenführers am Samstag (15.30 Uhr/Sky und Liga total!) gegen den 1. FC Nürnberg.
Die Konstellation ist am 32. Spieltag identisch mit jener vor dem 0:1 am vergangenen Samstag in Mönchengladbach, es ist der zweite Matchball: Gewinnt der BVB und Verfolger Bayer Leverkusen verliert zur gleichen Zeit im Derby beim abstiegsbedrohten 1. FC Köln Punkte, dann ist die siebte Meisterschaft der Klubgeschichte perfekt.
Leverkusen und der zukünftige Bayern-Trainer Jupp Heynckes haben allerdings noch lange nicht aufgegeben und wollen weiter um den Titel kämpfen – denn als Meister ließe es sich natürlich um vieles versöhnlicher nach München wechseln.
Kollege Klopp vergleicht das Wochenende indessen mit seiner Schulzeit: „Aufgeregt war ich vor dem Abitur, weil ich da schlecht vorbereitet war. Heute bin ich angespannt”, meinte Klopp. „Mein größtes Talent ist es, nicht vergessen zu haben, wo wir herkommen.” Der Borussia-Coach gibt sich betont locker: „Wenn mir vor der Saison jemand gesagt hätte, wir würden die Tabelle drei Spieltage vor Schluss mit fünf Punkten anführen, hätte ich ihn für bescheuert erklärt.”
Nervosität? Kapitän Roman Weidenfeller sagte: „Überhaupt nicht. Es ist völlig normal, dass man nicht mit 12, 13 Punkten Vorsprung Meister wird, dafür ist die Liga einfach viel zu ausgeglichen. Sowas gibt es nicht mehr.”
Die Feier würde allerdings auch im Falle des Erfolgs erst einmal ausbleiben, die Stadt Dortmund will nicht von ihrem Zeitplan abrücken. . „Wir konzentrieren uns voll auf den 14. und 15. Mai”, sagte ein Stadtsprecher. Die Vorbereitungen liefen bereits seit mehreren Wochen. Bis dahin sollte es der BVB dann auch tatsächlich geschafft haben.