Zweikampf um Hleb: Bayern oder Stuttgart?

Barcelonas Weißrusse kehrt in die Bundesliga zurück. Berater Ferber: „Es gibt zwei Optionen“.
MÜNCHEN Diesmal könnte ausgerechnet sein Ex-Klub Stuttgarts Trainer Markus Babbel die Tour vermasseln. Denn wieder einmal steht der VfB davor, einen geglückten Transfer zu verkünden. Es steht nämlich fest, dass der weißrussische Nationalspieler Alexander Hleb für mindestens ein Jahr in die Bundesliga nach Deutschland zurückkehren wird. Offen jedoch ist, für welchen Klub sich der 28 Jahre alte offensive Mittelfeldspieler entscheidet. Einer der Interessenten, das gibt man in Stuttgart offen zu, ist der VfB. Das Problem an der Sache: Beim zweiten Klub handelt es sich nach AZ-Informationen um den FC Bayern.
„Ich bin überrascht, dass in Sachen Alex Hleb und Stuttgart schon Vollzug gemeldet wird. Das ist bis jetzt definitiv nicht so", sagte auch Hlebs Berater Uli Ferber am Mittwoch. Und weiter: „Innerhalb von 48 Stunden wird eine Entscheidung fallen. Wir haben am Dienstag Inter Mailand abgesagt, jetzt gibt es zwei Optionen in der Bundesliga." Auf die Frage, ob es sich bei Kandidat zwei um Bayern handle, sagte Ferber: „Man soll im Fußball nichts ausschließen, deshalb werde ich das in diesem Fall auch nicht tun.“ Laut Ferber werde der Deal „Stand jetzt" als „reines Leihgeschäft" abgewickelt, was eine kolportierte Kaufoption ausschließt.
Die Bayern könnten den universell einsetzbaren Rechtsfuß Hleb tatsächlich sehr gut gebrauchen. Der Weißrusse könnte nämlich auch als Ersatz für – den derzeit verletzten – Franck Ribéry auf der Spielmacherposition eingesetzt werden. Hleb könnte zudem auch auf beiden Flügeln spielen. Kommt Hleb, würde das somit nicht zwangsläufig bedeuten, dass man Ribéry doch noch verkauft.
Tatsächlich war der frühere Stuttgarter Hleb, bis Saisonende 2007/2008 in Diensten des FC Arsenal, bereits ein Bayern-Kandidat, bevor er sich vergangene Saison für Barca entschied. Worauf man beim VfB hofft? Auf einen Standortvorteil, also darauf, dass sich der Weißrusse an seine erfolgreiche Vergangenheit bei und mit den Schwaben erinnert. Hleb kam 2000 aus Weißrussland für rund 150000 Euro Ablöse nach Schwaben und hat stets betont: „Stuttgart ist meine zweite Heimat.“
Der 28-jährige Nationalspieler besitzt seit dieser Zeit auch ein Haus in Großaspach nahe Stuttgart. Dort, wo sein Berater Ferber wohnt. Und auch VfB-Manager Horst Heldt sagt: „Der Kontakt ist nie abgerissen." Allerdings liegt auch München nicht sonderlich weit weg von Stuttgart. Von Großaspach übrigens auch nicht.
Oliver Trust