Zwanziger geht Löw an: "Mir tun die Fans leid!"

DFB-Präsident ist mit der Nationalmannschaft nicht zufrieden. "Die Mannschaft war nicht bereit, an ihre Grenzen zu gehen. Das ist eine Einstellungsfrage."
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Nicht mehr sakrosant: Bundestrainer Joachim Löw wird von seinem Chef angegangen.
dpa Nicht mehr sakrosant: Bundestrainer Joachim Löw wird von seinem Chef angegangen.

FRANKFURT/MAIN - DFB-Präsident ist mit der Nationalmannschaft nicht zufrieden. "Die Mannschaft war nicht bereit, an ihre Grenzen zu gehen. Das ist eine Einstellungsfrage."

DFB-Präsident Theo Zwanziger hat die zuletzt gezeigten Leistungen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft hart kritisiert und Bundestrainer Joachim Löw in die Pflicht genommen. „Die Mannschaft war nicht bereit, an ihre Grenzen zu gehen. Das ist eine Einstellungsfrage“, sagte der Verbandschef in einem Bericht der „Sport Bild“. Bei den WM-Qualifikationsspielen in gut fünf Wochen gegen Liechtenstein (28. März) und Wales (1. April) müsse eine Leistungssteigerung zu erkennen sein. „Ich bin mit den Ergebnissen der A-Mannschaft derzeit nicht zufrieden. Ich hoffe, dass kein Schlendrian eintritt und rechne fest damit, dass wir in den nächsten Spielen anders auftreten“, sagte Zwanziger.

Das DFB-Team hatte erstmals unter Löw zwei Spiele nacheinander verloren. Dem 1:2 gegen England in November folgte in der vergangenen Woche ein 0:1 gegen Norwegen. „Entscheidend wird vor den nächsten beiden Spielen sein, dass die Leistung der Spieler für die Nationalmannschaft wieder herausgekitzelt wird“, sagte Zwanziger und richtete damit eine klare Ansage an den Bundestrainer. „Es ist nun die Aufgabe von Joachim Löw und dessen Trainer-Stab, jetzt sehr genau zu analysieren, wie es sein kann, dass die Mannschaft zweimal hintereinander in Berlin gegen England und in Düsseldorf gegen Norwegen verloren hat“, sagte er. Zuletzt hatte die deutsche Nationalmannschaft zum Jahreswechsel 2002/2003 unter dem damaligen Teamchef Rudi Völler gegen die Niederlande und Spanien (je 1:3) zweimal in Serie verloren.

Zwanziger kritisierte die DFB-Akteure direkt für ihre Auftritte und äußerte sein Mitgefühl mit den Fans. „Mir tut das für die vielen Jugendlichen, die ins Stadion kommen und ihre Stars sehen wollen, ein Stück weit leid, wenn solche Leistungen wie gegen Norwegen geboten werden“, sagte der Jurist. Offenbar sieht der DFB-Chef einen drohenden Imageverlust für das Nationalteam. „Die Sympathiewerte für die Nationalmannschaft werden nach solchen Spielen nicht weiter nach oben geschraubt, das ist mir klar.“ Bei der Partie in Düsseldorf gegen Norwegen waren wie beim Testspiel gegen Belgien (2:0) in Nürnberg im August 2008 nicht alle Eintrittskarten verkauft worden. Beim letzten Heimspiel der Saison 2008/2009 ist Ende März in Liechtenstein kein Zuschauermagnet im Leipziger WM-Stadion (Kapazität: 44 345) zu Gast.

Löw hatte nach der Norwegen-Pleite zum Jahresauftakt eine intensive Analyse der Leistungen angekündigt. „Wir werden die Lehren daraus ziehen und beim nächsten Mal anders auftreten, das kann ich versprechen“, sagte Löw in der vergangenen Woche. Im März werde man „ein anderes Gesicht zeigen“. Schon vor dem Duell hatte der DFB- Chefcoach letztlich erfolglos ein emotionaleres Auftreten seiner Spieler öffentlich eingefordert. Vor der Fortsetzung in der WM-Qualifikation mit dem Doppel- Länderspieltag wird der Bundestrainer seine Spieler am 24. März in Leipzig einem Fitness-Test unterziehen. Dieser war ursprünglich erst für das Saisonende angedacht. Bei der dann anstehenden Asienreise werden allerdings einige Akteure wegen der Endspiele im DFB-Pokal und der Champions League sowie der bevorstehenden U21-EM fehlen.

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