Zwanziger geht in die Offensive

Dr. Theo Zwanziger rüstet sich argumentativ für den Streit mit dem Kartellamt. Dabei appelliert der DFB-Präsident auch an das deutsche Gemeinwesen: «Die Nationalmannschaft ist ein Volksgut», so Zwanziger.
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DFB-Präsident Theo Zwanziger
dpa DFB-Präsident Theo Zwanziger

Dr. Theo Zwanziger rüstet sich argumentativ für den Streit mit dem Kartellamt. Dabei appelliert der DFB-Präsident auch an das deutsche Gemeinwesen: «Die Nationalmannschaft ist ein Volksgut», so Zwanziger.

Theo Zwanziger hat einen offenen Beschwerdebrief an das Bundeskartellamt angekündigt. Nach einem Bericht der in Berlin erscheinenden Zeitung «Der Tagesspiegel» werde der DFB-Präsident am Montag in die Offensive gehen, nachdem er am Wochenende mit Experten und Juristen die Thematik beraten habe. Das Kartellamt hatte am vergangenen Dienstag wegen des Verdachts «wettbewerbsbeschränkender Absprachen» Geschäftsräume des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der Deutschen Fußball Liga (DFL) durchsuchen lassen. «Wo soll denn hier ein Kartell sein?», bemerkte Zwanziger und ergänzte: «Die Nationalmannschaft ist ein Volksgut, sie konkurriert mit anderen Nationalmannschaften, aber doch nicht mit der Bundesliga.»

«Wo soll denn hier ein Kartell sein»

Zwanziger hat Argumente gegen den Vorwurf des Kartellamtes gesammelt, das unabhängig von dem laufenden Verfahren zu möglichen Sponsoren-Absprachen bereits seit längerem die Fernsehvermarktung zum Gegenstand von Untersuchungen gemacht hat. «Juristisch sind DFB und DFL zwei eigenständige und mithin konkurrierende Unternehmen», sagte Silke Kaul, Sprecherin des Bundeskartellamts. Zwanziger hielt entgegen: «Die DFL ist eine mitgliedschaftliche Organisation des DFB.» Der seit 2000 existierende Ligaverband organisiert und vermarktet die Bundesliga, ist aber zugleich ordentliches DFB-Mitglied. Die gemeinsame Arbeitsgruppe Sponsoring des DFB und der Liga, die ins Visier des Kartellamtes geraten ist, habe keine Werbekunden untereinander aufgeteilt, betonte Zwanziger, sondern interne Abstimmungen vorgenommen. Etwa wenn ein Nationalspieler des FC Bayern im DFB-Dress für Mercedes werben müsse und im Bayern-Trikot für Audi. In Sachen TV-Vermarktung verwies der DFB-Präsident auf den Rundfunkstaatsvertrag. «Ereignisse von erheblicher gesellschaftlicher Bedeutung» müssten nach diesem Vertrag im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen sein, für Zwanziger zählen alle Länderspiele der deutschen Nationalmannschaft dazu. «Wie sollen wir mit der Bundesliga konkurrieren, wenn für uns ganz andere Bedingungen gelten?», fragte Zwanziger deshalb. (dpa)

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