Zirkus Lehmann bis Ende Januar geschlossen

Stuttgarts Keeper Jens Lehmann wurde vom DFB wegen seiner Roten Karte im Spiel des VfB beim FSV Mainz 05 für drei Spiele gesperrt - und bekam vom VfB die Rauswurf-Drohnung.
von  Abendzeitung
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FRANKFURT - Stuttgarts Keeper Jens Lehmann wurde vom DFB wegen seiner Roten Karte im Spiel des VfB beim FSV Mainz 05 für drei Spiele gesperrt - und bekam vom VfB die Rauswurf-Drohnung.

Der „Zirkus Lehmann“ öffnet erst in gut sechs Wochen wieder seine Pforten: Stuttgarts Torwart Jens Lehmann ist vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wegen seiner Roten Karte im Spiel des VfB beim FSV Mainz 05 (1:1) für drei Spiele gesperrt worden. Damit steht der 40-Jährige, der seit Monaten wegen seiner anhaltenden Eskapaden für Schlagzeilen sorgt und sich deshalb immer mehr ins Abseits manövriert, den abstiegsbedrohten Schwaben erst am 31. Januar im Heimspiel gegen Borussia Dortmund wieder zur Verfügung.

Der ehemalige Nationaltorhüter wurde wegen einer Tätlichkeit in einem leichteren Fall verurteilt. Lehmann kann noch eine mündliche Verhandlung vor dem DFB-Sportgericht beantragen. Er fehlt nun in den Spielen am Samstag (15.30 Uhr/live bei Sky und Liga total) gegen 1899 Hoffenheim sowie zum Auftakt der Rückrunde gegen den VfL Wolfsburg (16.1.) und beim SC Freiburg (22.1.). Sven Ulreich und Alexander Stolz sind die Kandidaten, Lehmann in dieser Zeit zu vertreten.

Lehmann war in der 87. Minute dem Mainzer Stürmer Aristide Bance auf den Fuß getreten und hatte damit einen Foulelfmeter verursacht, den Eugen Polanski zum Ausgleich für die Gastgeber verwandelte. Nach seinem Fehltritt auf dem Platz wurde er später auch noch gegenüber einem Fan handgreiflich. Dem VfB-Anhänger riss er vor dem Stadion die Brille von der Nase und sorgte so zum wiederholten Male für helle Aufregung und Diskussionen.

Zwar verzichtete der VfB trotz des erneuten Ausrasters auf einen Rauswurf seiner Nummer eins. Aber es soll nun einen Beschluss des Vereins geben, dass Lehmann beim nächsten noch so kleinen Vorfall die Kündigung erhält.

Dass die VfB-Verantwortlichen diesmal erneut Gnade walten ließen, hat Lehmann dem neuen Stuttgarter Trainer Christian Gross zu verdanken. Der Schweizer hatte sein Veto gegen eine Entlassung eingelegt und ist nun überzeugt, „dass Jens nach der Vorbereitung hoch motiviert in die Rückrunde starten und alles für einen tollen Abschluss seiner Karriere im Sommer 2010 tun wird“.

Neue Unruhe droht, da sich Lehmann nach wie vor weigert, eine Abmahnung des Vereins und eine Geldstrafe in Höhe von 40 000 Euro wegen seiner kritischen Äußerungen zur Entlassung von Markus Babbel zu akzeptieren. Wenn beide Seiten auf ihrem Standpunkt beharren, müsste ein Arbeitsgericht sich mit dem Fall beschäftigen.

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