Ziege in der Familie: Dann spült's uns nach oben

Unterhachings neuer Trainer erlebt zu seinem Drittliga-Debüt ein 1:1 gegen Leipzig. „Wir brauchen Siege!“
von  Max Wessing
Pflegt ein inniges Verhältnis zu seinen Spielern: Hachings Christian Ziege mit Fabian Götze.
Pflegt ein inniges Verhältnis zu seinen Spielern: Hachings Christian Ziege mit Fabian Götze. © sampics/AK

Unterhaching - Sein erstes Spiel war der Anfang eines neuen Lebensstils. Christian Ziege, die letzten drei Jahre beim DFB Jugendtrainer, muss mit seinem Engagement bei der Spielvereinigung Unterhaching seinen Rhythmus umstellen – was ihn jedoch freut.

„Als Trainer beim DFB hatten wir ja meistens nur ein Spiel im Monat. Manchmal war es so, dass ich zu Hause saß und mich selbst gefragt habe: Bin ich überhaupt noch Trainer? Das ist jetzt in Unterhaching natürlich ganz anders, da stehe ich im Grunde genommen jeden Tag auf dem Platz“, sagte Ziege zur AZ.

Am Samstag gab er sein Debüt als Nachfolger des entlassenen Manuel Baum. 1:1 spielte sein Team gegen RB Leipzig, immerhin Tabellenzweiter der 3. Liga. „Das ist sicherlich schon ein positives Ergebnis gegen eine der besten Mannschaften der ganzen Liga“, sagte Ziege.

Yussuf Poulsen brachte die Gäste in Führung (22.), Florian Bichler glich nur zwei Minuten später aus. „Nun brauchen wir aber natürlich auch Siege, die spülen dich in der dritten Liga sofort nach oben in der Tabelle.“

Am Donnerstag wurde Ziege vorgestellt, anschließend führte er das erste Training. Nun folgt eine englische Woche – viel Zeit bleibt ihm nicht. „Ich habe schon sehr viele Gespräche geführt, aber ich stehe natürlich noch am Anfang eines längeren Prozesses. Ich habe den Vorteil, dass ich solche Crash-Kurse aus meiner Zeit vom DFB kenne, das ist nichts Neues für mich.“

Am Dienstag gastieren die Hachinger in Erfurt, am Wochenende kommt Wehen Wiesbaden. Nach dem Punktgewinn gegen Leipzig steht Unterhaching noch immer auf dem drittletzten Platz der Tabelle, der Abstand auf Holstein Kiel und den VfB Stuttgart II, die über Haching stehen, beträgt nur einen Zähler.

So ist Ziege optimistisch – vor allem, weil er keine lange Eingewöhnungszeit benötigt. „Mein Sohn spielt ja auch in einer Jugendmannschaft bei Haching, deshalb kenne ich hier die Abläufe schon ganz gut. Es war für mich noch nie so einfach, in einen neuen Job zu kommen. So etwas ist ganz selten.“

Ohnehin kennen sich Ziege und Präsident Manfred Schwabl schon lange, sie spielten zwei Jahre gemeinsam beim FC Bayern. Ziege: „Es ist alles sehr familiär hier, das ist für mich natürlich sehr positiv.“

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