Würzburger Fußballprojekt in Gefahr: Kickers feuern Trainer Schmidt

Der Negativtrend der Würzburger Kickers in der 3. Liga war nicht zu stoppen - eine Heimpleite gegen Haching gab den Ausschlag: Die Unterfranken haben Trainer Schmidt rausgeworfen. Bei der Suche nach einem Nachfolger will sich der Verein Zeit nehmen.
von  Klaus Bergmann, dpa
Gefeuert: Das war's für Stephan Schmidt in Würzburg.
Gefeuert: Das war's für Stephan Schmidt in Würzburg. © firo/Augenklick

Würzburg - Nach dem vorläufigen Tiefpunkt in der 3. Liga wollen die Würzburger Kickers mit einem neuen Trainer raus aus der Abwärtsspirale. Die Unterfranken stellten Chefcoach Stephan Schmidt am Montag nach nur 19 Wochen im Amt frei. Vorübergehend werde der bisherige Co-Trainer Michael Schiele das verunsicherte Team betreuen, dem nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga aktuell sogar der Gang noch eine Klasse tiefer droht. Auf der Suche nach einem Nachfolger für Schmidt gebe sich der Verein "jetzt die Zeit, die nötig ist, um die beste Lösung zu finden", sagte Vorstandschef Daniel Sauer.

Als Reaktion auf einen verpatzten Saisonstart mit nur zehn Punkten aus elf Spielen, Tabellenplatz 17 und am Samstag einer blamablen 0:2-Heimniederlage gegen Aufsteiger SpVgg Unterhaching forderte der Vereinsboss "von der Mannschaft eine Weiterentwicklung und einen für alle sichtbaren Leistungswillen, der es uns ermöglicht, die Kickers wieder in die Spur zu bringen". Ein Abstieg in die Regionalliga könnte das ambitionierte Fußballprojekt insgesamt infrage stellen.

Zu allem Überfluss schieden die Würzburger am Dienstag auch noch im Viertelfinale des bayerischen Toto-Pokals nach einem 4:5 (0:0, 0:0) im Elfmeterschießen beim Regionalligisten TSV 1860 Rosenheim aus.

Dabei ist es noch nicht lange her, da kannten die Würzburger fast nur den Aufschwung. Unter Coach Bernd Hollerbach marschierte die Mannschaft von der Regionalliga in die 2. Liga durch, wo nach einer bärenstarken Hinserie aber doch der direkte Abstieg folgte. Im Sommer löste Schmidt Hollerbach ab. Der 41-Jährige aber scheiterte daran, nach sehr vielen Weggängen eine stabile Mannschaft zu formen. Im gesamten Kalenderjahr 2017 haben die Kickers keim Heimspiel gewonnen, gegen Haching protestierten bereits die Fans gegen Team und Trainer.

"Die jüngste Niederlage und Leistung unseres Teams gegen Unterhaching sowie die ausbleibende Fortentwicklung des Teams seit Saisonbeginn entsprachen nicht unseren Erwartungen", sagte Sauer. Der Verein benötige "unabdingbar neue Impulse, um die Wende herbeizuführen", erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende Thorsten Fischer. Das nächste Punktspiel steht am 14. Oktober beim Karlsruher SC auf dem Programm.

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