WM-Vorbereitung: Zittern um 3 Fragezeichen

Joachim Löw spricht von „nationalen Interessen“, beschwört WM-Countdown und Teamgeist. Doch was wird aus Bastian Schweinsteiger, Manuel Neuer, Philipp Lahm?
von  AZ
Joachim Löw
Joachim Löw © dpa

Joachim Löw spricht von „nationalen Interessen“, beschwört WM-Countdown und Teamgeist. Doch was wird aus Bastian Schweinsteiger, Manuel Neuer, Philipp Lahm?

St. Leonhard - Joachim Löw beschwört das große Ganze. Die nationale Sache. Der Horror-Crash beim PR-Termin für DFB-Sponsor Mercedes? Der Pinkel-Eklat von Nationalspieler Großkreutz? Die Führerschein-Affäre des Bundestrainers selbst?

Alles unschön und ungut, aber am Ende doch nicht entscheidend.

„Dass man zusammensteht, sich gegenseitig Halt gibt“ sei in diesen Phasen wichtig. „Was den Teamgeist betrifft, kann ich nur eines sagen: Der ist hervorragend. Die Mannschaft ist in diesen Tagen zu einer Einheit geworden. Aus Vereinsinteressen sind nationale geworden.“

Bereit wie nie. Für den Titel. Wichtig ist aufm Platz in Brasilien. Vorletzte Generalprobe: Sonntag in Mönchengladbach gegen Kamerun (20.30 Uhr, ARD) .

„Am Sonntag beginnt der WM-Countdown“, sagt Löw. In den Stunden nach dem Spiel will er über seinen endgültigen WM-Kader entscheiden, am Montag werden drei Spieler aus dem Aufgebot gestrichen.

Doch die drei Fragezeichen, die Löw Sorgen machen, sind drei arrivierte Spieler, drei angeschlagene Bayern-Stars. Was wird aus Torwart Neuer, Kapitän Lahm und Mittelfeld-Chef Schweinsteiger, die im Trainingslager in Südtirol zuschauende Sorgenkinder waren? Entwarnung kann Löw nicht geben, er sagt aber: „Da zeichnen sich klare Fortschritte ab.“

Manuel Neuer trainierte am Freitag ohne Schlinge am Arm.

„Er hat sehr, sehr viele Übungen gemacht“, sagte Löw und kündigte überraschend ein Comeback fürs letzte Testspiel gegen Aserbaidschan an. „Wir können davon ausgehen, dass es bis nächste Woche ausgestanden ist und er am Freitag im Tor stehen kann."

Am Sonntag gegen Kamerun hütet Roman Weidenfeller den deutschen Kasten – und falls Neuer doch länger ausfällt, sogar zum WM-Auftakt, „hätte ich überhaupt keinen Zweifel“ an Weidenfeller, sagt Löw.

Er lobt den Dortmunder in höchsten Tönen: „Ein Torhüter mit unglaublich guter Qualität, mit wahnsinnig guter Ausstrahlung, Präsenz auf dem Platz, auch menschlich ein absoluter Gewinn.“

Tatsächlich: Weidenfeller will verlässlicher Neuer-Vertreter sein – ohne aufzumucken, ohne Kapital aus der Schulter-Verletzung der Nr. 1 zu schlagen: „Ich habe immer gesagt, dass ich Manu unterstütze. Das tue ich auch, wenn er jetzt angeschlagen ist. Es bringt nichts, wenn wir hier einen Torwartkampf vom Zaun brechen.“

Philipp Lahm hat die letzte Trainingseinheit am Freitag vorzeitig abgebrochen.

Eine reine Vorsichtsmaßnahme wegen des lädierten Sprunggelenks, heißt es, Löw spricht von „leichter Überlastung“.

Alles halb so wild, findet er: „Alles ist unheimlich sensibel geworden. Wenn Philipp Lahm mal einen Husten oder Schnupfen hat, droht er gleich auszufallen.“

Naja, immerhin geht’s um den Kapitän, von dem sowohl die Abwehr als auch das defensive Mittelfeld abhängig sind. Kevin Großkreutz oder Benedikt Höwedes sollen Lahm hinten rechts ersetzen, fürs Mittelfeld ist Sami Khedira wieder fit.<QA0>

Und Bastian Schweinsteiger? Soll sein Comeback geben gegen Kamerun.

Zwar nicht von Beginn an, da bekommt Toni Kroos den Vorzug, aber immerhin darf er auf eine Einwechslung hoffen. Löw sagt: „Er trainiert wieder mit dem Ball.“

Na dann...

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