WM Vorbereitung: Sieger-Gen in Südtirol

Nach Ballack fällt auch Träsch für die WM aus. Bundestrainer Löw braucht jetzt gute Nachrichten. Die Ankunft der sieben Bayern-Stars im Trainingslager soll dem Team einen Schub geben.
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Bundestrainer Joachim Löw schreibt Autogramme im Trainingslager in Eppan.
dpa Bundestrainer Joachim Löw schreibt Autogramme im Trainingslager in Eppan.

EPPAN - Nach Ballack fällt auch Träsch für die WM aus. Bundestrainer Löw braucht jetzt gute Nachrichten. Die Ankunft der sieben Bayern-Stars im Trainingslager soll dem Team einen Schub geben.

Holger Badstuber war ein Jahr alt, Thomas Müller gerade neun Monate. Es war im Mai 1990, als Teamchef Franz Beckenbauer seinen WM-Kader in Südtirol, im Hotel Weinegg inmitten der Weinberge Eppans auf die Endrunde in Italien vorbereitete. Es half. Das DFB-Team holte den Titel.

Müller (20) und Badstuber (21) werden die Bilder und Geschichten kennen. Seit Dienstag sind die beiden Jungstars des FC Bayern selbst vor Ort. Mit Miroslav Klose und Mario Gomez checkten sie im DFB-Hotel ein, erst am Mittwoch beginnt nach einem zusätzlichen Urlaubstag für die Dauerspieler Jörg Butt, Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger die Vorbereitung auf die WM.

Jogi Löw wird sich freuen. Der Bundestrainer braucht gute Nachrichten. Es klang schon zynisch, als mancher Zaungast am Dienstag nach einer 90-minütigen Radtour durch die Südtiroler Berge feststellte, es habe sich wenigstens nicht noch einer verletzt.

Denn seit der Kernspintomografie in Bozen war klar: Christian Träsch, der Ex-Löwe in Diensten des VfB Stuttgart, fällt für die WM aus. Eine eine schwere Kapsel- und Bandverletzung bedeutet sechs Wochen Trainingspause. Bitter für Träsch (22), „Christian wäre im Kader gewesen“, wie Co-Trainer Hansi Flick verriet.

Träsch war als Alternative zum ebenfalls verletzten Kapitän Michael Ballack im defensiven Mittelfeld vorgesehen. Eine Nachnominierung schloss Flick eine Woche vor dem Meldeschluss bei der Fifa aus. Droht nun ausgerechnet Bayerns Saisonaufsteiger Thomas Müller noch der Verlust des sicher geglaubten WM-Tickets? Zwei Spieler muss Löw noch aus dem vorläufigen Kader streichen. Es könnte nun einen Stürmer treffen.

Dabei sollen es die sieben Bayern-Profis sein, die das Sieger-Gen mitbringen sollen in den Kreis der Nationalelf.

Zwei Wochen schon hat Löw seine Auserwählten um sich, mit der Ankunft der Münchner erhofft er sich einen Schub. Oder ist der Frust nach dem verlorenen Champions-League-Finale gegen Inter Mailand (0:2) zu groß? Löw: „Ich glaube nicht, dass die Niederlage negative Auswirkungen auf die WM hat. Für die Münchner steht jetzt eine neue Zielsetzung, eine neue Herausforderung an.“ Dabei hat jeder der (beinahe) glorreichen Sieben eine eigene Ausgangssituation.

Jörg Butt (35/3 Länderspiele): Rückte für den verletzten René Adler in den Kader. Der Torwart wird jedoch wohl nur Nummer drei hinter Manuel Neuer und Tim Wiese. Dennoch: eine Belohnung.

Philipp Lahm (26/64): Er scheint das verlorene Finale gut verdaut zu haben: „Wenn man beim Team eintrifft und den ganzen Stab sieht, ist man wieder top motiviert. Eine WM ist etwas Besonderes.“ Er ist Favorit auf den Kapitänsnachfolger von Ballack.

Holger Badstuber (21/0): Erstmals im Kreis der A-Nationalelf. Unwahrscheinlich, dass Löw den flexiblen Abwehrspieler nach ein paar Tagen wieder aus dem Kader streicht.

Bastian Schweinsteiger (25/73): Erhält wohl nicht die Binde, dafür aber die größte Verantwortung als Ersatz für Ballack im Zentrum. Soll der Leader werden. Viel Druck.

Thomas Müller (20/1): Galt lange als Anwärter auf einen Stammplatz im rechten offensiven Mittelfeld, nun macht sich Löw Gedanken um die Kaderzusammenstellung. Sein Ticket ist wieder unsicher, weil Löw nach den Ausfällen Mittelfeldspieler braucht.

Miroslav Klose (31/94): Der Senior-Stürmer war bei Bayern nur Joker, doch Löw setzt auf ihn. Kann sich durch Training und Testspiele einen Stammplatz sichern.

Mario Gomez (24/32): War der Joker von Joker Klose. Trotz zehn Saisontoren eine enttäuschende Saison. Schöpft neuen Mut: „Von mir erwartet jetzt keiner was. Das kann ein Vorteil sein.“

Patrick Strasser

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