WM-Ticket bringt Ballack & Co vier Millionen

MAINZ - DFB-Teammanager Oliver Bierhoff fordert vor dem Quali-Finale in Russland am Samstag: Teilnahme in Südafrika ist Pflicht.
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft sehnt den Anpfiff des vorentscheidenden WM-Qualifikationsspiels in Russland herbei. Mit der Abreise nach Moskau erreichte die Anspannung am Donnerstag einen neuen Höhepunkt. „Man ist froh, dass es losgeht. Die Spieler sind heiß, wollen spielen und die Qualifikation klarmachen“, erklärte Teammanager Oliver Bierhoff wenige Stunden vor dem Start des Charterfluges LH 5010 von Frankfurt/Main in die russische Hauptstadt.
Am Morgen stand in Mainz noch eine letzte überwiegend taktische Übungseinheit auf dem Kunstrasen in Mainz an. Der ungeliebte Belag, der etlichen Spielern körperliche Probleme bereitet, bleibt ein beherrschendes Thema im Mannschaftskreis, auch wenn Bierhoff ein Ende der Debatten anmahnte: „Wir dürfen den Kunstrasen nicht als Problem betrachten.“
Der Teammanager verdeutlichte nochmals die Bedeutung einer Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika: „Es ist enorm wichtig für den DFB und den deutschen Fußball, sich zu qualifizieren.“ Neben dem sportlichen Prestige sind auch hohe Millionen-Einnahmen für den Verband mit der WM-Teilnahme verknüpft.
Lahm, Gomez und Schweini können Maximal-Gage kassieren
Bundestrainer Joachim Löw hat seine Startelf bereits im Kopf, wie Bierhoff bestätigte: „Die Trainer haben schon klare Vorstellungen, wie sie spielen wollen.“ Löw wird demnach am Samstag (17.00 Uhr/ZDF) im ausverkauften Luschniki-Stadion vor allem auf routinierte Akteure setzen. „Die Erfahrung ist ein wichtiger Faktor“, sagte Bierhoff.
Die deutsche Mannschaft geht als Tabellenführer mit einem Punkt Vorsprung auf Verfolger Russland in das vorletzte Gruppenspiel. Nur der Gruppensieger qualifiziert sich direkt für die WM-Endrunde, der Tabellenzweite muss im November zwei Relegationsspiele gegen einen anderen Gruppenzweiten bestreiten. Löw will mindestens einen Punkt in Moskau holen, um im abschließenden Heimspiel am kommenden Mittwoch in Hamburg gegen Finnland die Qualifikation weiterhin in eigenen Händen zu behalten. „Die Konstellation, auf jemanden angewiesen zu sein, wollen wir mit aller Macht verhindern“, betonte der Bundestrainer.
Der Gruppensieg würde für DFB und Nationalspieler zugleich einen großen Zahltag bedeuten. Vier Millionen Euro an Prämien müsste der Verband nach Berechnungen der Deutschen Presse-Agentur dpa an die Spieler um Kapitän Michael Ballack auszahlen. Der DFB zahlt 20 000 Euro pro Qualifikations-Partie, bei der ein Akteur zum Aufgebot zählte.
Sechs Spieler kämen bei der direkten Qualifikation auf den Maximalbetrag von 200 000 Euro; die Bayern-Profis Philipp Lahm, Mario Gomez und Bastian Schweinsteiger sowie Piotr Trochowski (Hamburger SV), Heiko Westermann (Schalke 04) und Thomas Hitzlsperger (VfB Stuttgart). Insgesamt würden 35 Akteure Prämien kassieren.