WM-Streitfrage: Sind Jogis Jungs zu grün?
Die AZ-Redakteure Franz Meier und Jochen Schlosser debattieren darüber, ob die deutsche Mannschaft für eine WM zu unerfahren ist.
Ja
Die 54er-Weltmeister um Fritz Walter waren im Schnitt 28,10 Jahre alt. 1974 waren’s 27,28, 1990 sogar 27,75 Jahre. Zugegeben, mit Statistiken ist’s immer so eine Sache. Jedoch ist Erfahrung bei großen Turnieren von unschätzbarem Wert. Die Youngster, mit denen Jogi Löw nun den Titel ins Visier nimmt, sind im Schnitt nur 25,33 Jahre alt (und da ist auch der 36-jährige Jörg Butt dabei).
Schade, dass Michael Ballack (33) verletzt ist. Schade, dass Löw auf Torsten Frings (33) verzichtet hat. Beide könnte der DFB nun bestens gebrauchen. Allein mit Sturm und Drang gewinnt man keine Titel. Zumindest selten.
Jochen Schlosser
Nein
Es gibt keine jungen oder alten Spieler, nur gute oder schlechte. Sagt der Franz. Der Beckenbauer Franz. Recht hat er. Nicht, weil er immer Recht hat, weil Jogis Jungs zwar mit ihren 25,33 Jahren im Schnitt das jüngst DFB-Team bei einer WM sind – deswegen aber keine Greenhorns auf wichtigen Positionen.
Mittelfeldchef Schweinsteiger hat mit seinen 26 Lenzen 76 Länderspiele, Kapitän Lahm mit 26 Jahren 67, Podolski mit 25 auch schon 75 Spiele auf dem Buckel. Die Neulinge Müller und Badstuber gingen erfolgreich durchs van Gaal’sch Stahlbad. Und wer ManU oder Juve trotzt, sollte auch gegen Ghana bestehen.
Franz Meier