WM-Kolumne von Julia Simic: "Für Argentinien spricht das Messi-Momentum"

Nach dem Finale am kommenden Sonntag soll also Schluss sein: Lionel Messi will sich endgültig aus der argentinischen Nationalmannschaft zurückziehen und sucht dafür die größtmögliche Bühne - das Finale einer Weltmeisterschaft.
Druck auf Messi und das Team ist nun immens groß
Ich habe mich ehrlich gesagt etwas gewundert, dass er diesen Schritt bereits vor dem Spiel angekündigt hat, denn dadurch wird der Druck für ihn und auch seine Teamkollegen riesig. Die ganze Nation, ja eigentlich die ganze Fußball-Welt, erwartet von Messi, dass er sich mit dem goldenen WM-Pokal verabschiedet und damit seiner grandiosen Karriere endlich die verdiente Krone aufsetzt.
Wenn jedoch einer mit dieser schier unmenschlichen Erwartungshaltung klarkommt, dann ist es der sechsfache Weltfußballer. Man nehme nur seinen Elfmeter zum 1:0 - quasi ein Symbol für seine Druckresistenz - beim Sieg über die Kroaten: So stramm zu schießen, mit so viel Risiko, in dieser entscheidenden Situation - dafür braucht es mehr als nur die berühmten Nerven aus Drahtseil.
Argentinische Mannschaft ist über das Turnier gewachsen
Was meiner Meinung nach ebenfalls für einen Triumph der Argentinier spricht, ist das unübersehbare Messi-Momentum bei dieser WM. Nicht nur er selbst hat sich während der Endrunde immer weiter gesteigert, auch seine Mannschaft ist mit ihm gewachsen. Klar werden die Beine am Ende eines so langen Turniers schwer - aber ich glaube, für seine Mitspieler ist im Finale genau das die entscheidende Extramotivation: Sie spielen für Argentinien, aber natürlich auch für Messi!