WM-Kolumne von Bernd Schneider: Oliver Bierhoff hat viel bewegt

Die Vertragsauflösung von Oliver Bierhoff jetzt kam dann doch etwas überraschend. Dass es so schnell geht, hat wohl keiner erwartet. Aber Oliver wird sich das alles sicher sehr genau und auch in Ruhe überlegt haben, ich gehe davon aus, dass er sich schon vor dem Turnier ein paar Gedanken gemacht hat, was passiert, wenn gewisse Szenarien eintreten.
Oliver Bierhoff hat viel für den Fußball getan
Ich kenne ihn als Spieler (wir waren gemeinsam bei der WM 2002 in Japan und Südkorea als wir Vizeweltmeister wurden) und ich kenne ihn auch als Manager. Oliver war immer freundlich, sehr angenehm im Umgang und stets respektvoll. Er hat in seiner Laufbahn ganz viel für den Fußball in Deutschland – und damit auch für Deutschland – bewirkt und viel bewegt.
Er hat einen großen Anteil daran, dass Deutschland 2014 Weltmeister geworden ist. Dass es in den letzten vier Jahren für die Nationalmannschaft nicht so gelaufen ist, wie wir alle – und insbesondere Oliver selber – es uns vorgestellt haben, steht außer Frage.
Er ist nicht alleine verantwortlich
Ich finde aber, dass wir bei der Gesamtschau seines Wirkens diese Erfolge nicht vergessen dürfen. Wir haben ihm viel zu verdanken und es wäre falsch und ungerecht, die letzten Misserfolge an seiner Person alleine festzumachen. Er war ein großartiger Stürmer, ein ganz anderer Angreifer als man es bis dahin gewohnt war, und er hat das auf seine Art perfekt gemacht.
Nicht umsonst war er etwa Torschützenkönig in der Serie A. Auch in seinen 18 Jahren jetzt in leitender Funktion beim DFB hat er viel erreicht, angestoßen und bewegt.
Argentinien könnte heuer Weltmeister werden
Im Turnier ist nun Argentinien mein Favorit. Sie waren auch – so wie wir Deutschen – gleich zu Turnierbeginn mit einer Niederlage im Tal, haben aber – anders als wir Deutschen – herausgefunden. Das macht ein Team stark. Ich würde es Lionel Messi auch wirklich gönnen, dass er seine unglaubliche Karriere mit dem WM-Titel krönt.