WM-Affäre: Brisanter Dateiordner "Erdbeben" wirft Fragen an DFB auf

Ein brisanter Datenfund könnte in der WM-Affäre für neuen Schwung sorgen. In einem Dateiordner namens "Erdbeben" soll sich Material um FIFA-Funktionär Jack Warner bfinden. Der DFB nennt einen "banalen Grund" für die bisher nicht aufgetauchten Daten.
sid |
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Dem DFB droht im Zuge der WM-Affäre neues Ungemach.
imago/foto2press Dem DFB droht im Zuge der WM-Affäre neues Ungemach.

Frankfurt - Dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) droht in der WM-Affäre im wahrsten Sinne ein "Erdbeben".

Die Süddeutsche Zeitung berichtete am Freitag von verschlüsselten Dateien, mutmaßlich erstellt vom früheren DFB-Generalsekretär Stefan Hans, die vom Namen her brisanten Inhalt offenbaren könnten. Gespeichert wurden diese im Ordner "Erbeben" am 12. November 2015, kurz nach der Razzia der Staatsanwaltschaft, die erst jetzt Zugriff auf die Dateien bekam.

Klärt sich Warner-Komplex?

Eine der Dateien heißt "Komplex Jack Warner", was auch im vom DFB in Auftrag gegebenen Freshfields-Bericht steht. Der Funktionär aus Trinidad und Tobago war eine Schlüsselfigur in zahlreichen Skandalen beim Weltverband FIFA. Im DFB-Skandal spielte ein von Franz Beckenbauer unterschriebener, dubioser Vertrag mit Warner kurz vor der Vergabe der WM 2006 im Jahr 2000 eine entscheidende Rolle.

Laut SZ hat die Staatsanwaltschaft er seit vergangenen Montag Zugriff auf die Dateien, die vom DFB nicht entschlüsselt werden konnten. "Hätte die Staatsanwaltschaft das gekriegt, wäre es jetzt noch dort", sagte DFB-Vizepräsident Rainer Koch der SZ. Die fehlende Akteneinsicht sei der "banale Grund" für das monatelange Zurückhalten der Datei.

Allerdings hatte die DFB-Führungsspitze immer wieder betont, die Aufarbeitung des Skandals sei aus DFB-Sicht abgeschlossen, nun seien die staatlichen Ermittler an der Reihe. Der DFB teilte der SZ mit, er sei davon ausgegangen, dass der Staatsanwaltschaft die Datei vorgelegen habe, weil den Behörden nach der Razzia weitere Dateien und Unterlagen überlassen worden seien. "Vielleicht hätte man die Datei im März der Staatsanwaltschaft rüberfahren sollen", sagte Koch.

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