WM 2014: Hitzfeld droht bitteres Karriereende

Das Finale in den Gruppen E und F verspricht hohen Unterhaltungswert. Nur die Argentinier stehen bereits sicher im Achtelfinale. Besonders groß ist der Nervenkitzel für Ottmar Hitzfeld: Mit einem Vorrunden-Aus will der Schweizer Coach nicht in Rente gehen.
Berlin – Unrühmlicher Abschied in die Rente oder umjubelter Einzug in das WM-Achtelfinale? Ottmar Hitzfeld droht das traurige Ende einer großen Trainerlaufbahn. Im Showdown der Gruppe E am Mittwoch (22.00 Uhr/ARD) benötigt der Schweizer Nationalcoach mit seinem Team voraussichtlich fremde Hilfe. Denn aus eigener Kraft könnten die Eidgenossen nur bei einem Kantersieg über Honduras das Vorrunden-Aus abwenden.
„Unser Ziel ist es, Hitzfeld einen guten Abschluss zu bereiten“, sagte Mittelfeldspieler Blerim Dzemaili voller Hoffnung auf ein kleines Fußball-Wunder beim Dschungel-Abenteuer im feuchtheißen Manaus. Die Konstellation ist kurios: Ein deutlicher Erfolg über das noch punktlose Honduras mit sechs Toren ebnet dem Hitzfeld-Team sicher den Weg in die K.o.-Runde. Umgekehrt könnte die Schweiz (3 Zähler) sogar bei einer Niederlage weiterkommen, wenn Ecuador (3) klar gegen den Tabellenführer Frankreich (6) verliert.
Von solchen Gedankenspielen hält der einstige BVB- und Bayern-Coach jedoch wenig. „Weil wir gewinnen werden. So einfach ist das“, kommentierte Hitzfeld, der sich am Ende der WM in den Ruhestand verabschieden will. Nicht minder verzwickt ist die Ausgangslage in der Gruppe F. Selbst ein WM-Novum ist nicht ausgeschlossen.
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Gewinnt der Iran (1) mit einem Tor Vorsprung in Salvador gegen den Tabellenletzten Bosnien-Herzegowina (0) und verliert Nigeria (4) mit dem gleichen Resultat in Recife gegen Achtelfinalist Argentinien (6), muss das Los zwischen beiden Teams entscheiden. Trotz der schlechteren Ausgangslage im Fernduell mit dem Afrikameister ist Irans früherer Bundesliga-Profi Ashkan Dejagah zuversichtlich: „Wir werden alles tun, um zu gewinnen.“
Die Iraner, die nach dem unglücklichen 0:1 gegen Argentinien noch immer über den ausgebliebenen Elfmeterpfiff des Schiedsrichters beim Foul an Dejagah klagen, können auf Schützenhilfe von Lionel Messi und Co. hoffen. Schließlich will die Albiceleste einem vermeintlichen Achtelfinal-Duell mit den hochgehandelten Franzosen aus dem Weg gehen. Zudem erwartet den Weltmeister von 1978 und 1986 ein Heimspiel in himmelblau und weiß.
Rund 100 000 Fans werden in der nur 600 Kilometer von der argentinischen Grenze entfernten Stadt Porto Alegre erwartet. Schon allein deshalb sieht sich das Team in der Pflicht und will weiter an der noch nicht titelreifen Form arbeiten. „Wir wissen, dass wir noch nicht auf dem Niveau spielen, auf dem wir spielen können“, bekannte Superstar Messi. Wie Argentinien führt auch Frankreich seine Gruppe nach zwei Siegen an.
Ganz sicher kann sich die wiedererstarkte Équipe tricolore ihrer Sache aber noch nicht sein. Dennoch überwiegt bei den Franzosen vor dem Spiel in Rio gegen Ecuador die Zuversicht. „Wie machen uns keine Sorgen. Wir strotzen vor Selbstvertrauen“, sagte der nur 1,65 große Flügelflitzer Mathieu Valbuena.