WM 2014: 00Berti, Rätsel um CR7 - und ein Staatsauftrag

Für die deutschen Gruppengegner beginnt die heiße WM-Phase: US-Trainer Klinsmann zählt auf Spion Vogts, Portugal hofft auf Ronaldo, in Ghana fordert der Präsident den Titel.
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Umjubelter Superstar: Cristiano Ronaldo bei der Ankunft in Portugals Trainingslager
dpa Umjubelter Superstar: Cristiano Ronaldo bei der Ankunft in Portugals Trainingslager

Boston/Obidos/Rotterdam - So langsam wird’s ernst: Zwei Wochen vor Beginn der WM startet auch für die deutschen Gruppengegner USA, Portugal und Ghana die heiße Phase der Vorbereitung. Wer was plant, wen welche Sorgen plagen und worauf es ankommt – der Überblick...

USA: Er gilt als Jürgen Klinsmanns Geheimwaffe. Kaum jemand in Amerika kennt ihn bislang oder hat ihn gesehen. Deshalb reden sie schlichtweg von „US Soccers International Man of Mystery“ (MLS.com). Der geheimnisvolle Mann soll ein akribischer Arbeiter sein und ist ständig unterwegs. Seine Berufsbezeichnung, „special advisor“, versprüht einen Hauch von James Bond. Gestatten: „00Berti“, bürgerlicher Name: Hans-Hubert Vogts.

Der 67-Jährige ist Nationaltrainer von Aserbaidschan, derzeit jedoch Klinsmanns Sonderberater. Während der Schwabe das US-Team in WM-Form bringen will, spioniert Kumpel Berti die Gruppengegner aus.

„Wir freuen uns natürlich ungemein, dass Berti Vogts uns beraterisch für die gesamte WM zur Verfügung steht“, sagt Klinsmann. Jetzt hofft Klinsmann, dass Vogts' Fußball-Fachwissen vielleicht das entscheidende Plus ist, um die Vorrundengruppe G, die in Amerika als „Group of Death“ (Todesgruppe) gilt, zu überstehen.

Zu wissen, dass Vogts mit Rat und Tat zur Seite stehe, sei eine tolle Sache, so Klinsmann. Er bezeichnet Vogts gerne als seinen „Mentor“ – und macht ihn zum Vielflieger. Vogts jettet um die Welt. San Francisco, Rotterdam, Mönchengladbach, Boston, Jacksonville, Miami, Sao Paulo lauten seine Stationen bis zum 10. Juni – knapp 23 000 Kilometer, mehr als einmal um den halben Globus.

Unmittelbar nach dem 2:0-Testspielsieg der USA am Dienstag in San Francisco gegen Aserbaidschan schickte er seinen Spion nach Europa. „Ich schaue mir dort einige Spiele an und komme am 4. Juni zurück nach Amerika“, erklärte Vogts. Am Samstag ist er in Rotterdam bei der Partie zwischen den Niederlanden und Ghana. Tags darauf sieht er in seiner Heimat Mönchengladbach Deutschland gegen Kamerun.

PORTUGAL: Das Warten auf den Superstar ist vorbei. Fünf Tage nach dem Champions-League-Triumph mit Real Madrid fuhr Cristiano Ronaldo im Trainingslager Portugals vor – chauffiert in einem schwarzen Sportwagen und empfangen von rund 500 Journalisten. Beim letzten WM-Test in der Heimat an diesem Samstag gegen Griechenland wird CR 7 aufgrund seiner Oberschenkel-Beschwerden aber noch geschont.

Nationaltrainer Paulo Bento kündigte an, dass er das Risiko eines Einsatzes nicht eingehen werde. Auch Ronaldos Madrider Kollege Pepe (Wadenverletzung) wird noch zuschauen.

Aber allein Ronaldos Einstieg in die Vorbereitung hat das Selbstvertrauen der Portugiesen noch einmal gesteigert. „Wir haben den besten Fußballer der Welt und wir haben noch andere Spieler mit hoher Qualität“, sagte Verteidiger Luis Neto von Zenit St. Petersburg.

Denn Problem Nummer eins ist: Ronaldo ist nicht fit. Schmerzen in Knie und Oberschenkel kosteten ihn schon einen Einsatz im Champions-League-Rückspiel bei Borussia Dortmund. „Ich bin noch nicht bei 100 Prozent“, sagte er danach selbst. Auch nach seiner Ankunft im Trainingslager der Portugiesen in Obidos absolvierte er zunächst nur eine individuelle Einheit.

GHANA: Es wird der Stresstest: Nach sechs Tagen Trainingslager in den Niederlanden dürfte sich im Freundschaftsspiel gegen Oranje am Samstag (20.30 Uhr) offenbaren, wie viel von Kevin-Prince Boateng & Co. in Brasilien wirklich zu erwarten ist.

Mit forschen Sprüchen sind die Westafrikaner schon jetzt vorn dabei. Staatspräsident John Dramani Mahama und Verbandspräsident Kwesi Nyantakyi forderten nicht weniger als den WM-Titel von ihrer Mannschaft.

Davon will Nationaltrainer Kwesi Appiah zwar noch nichts wissen, aber großen Wert auf Understatement legt der 53-Jährige ebenfalls nicht. „Unsere Einheit ist fantastisch, die Disziplin ist riesengroß“, schwärmte Appiah und beteuerte: „Ich bin beeindruckt von der Leistung meiner Spieler. Alle sind aufmerksam. Jeder versucht zu tun, was er kann.“

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