„With this jung is a good match“

Giovanni Trapattoni wurde beim FC Bayern mit seiner "Flasche leer"- Polemik zur lebenden Legende. Nun lieferte er beim Amtsantritt in Irland wieder eine große Rede– in drei Sprachen. Einige Ausschnitte.
DUBLIN Auch die „Irish Times“ war beeindruckt. In ihrem Leitartikel schrieb die Traditionszeitung aus Dublin: „Bei Trapattoni werden wir uns daran gewöhnen müssen. Pressekonferenzen als große Kunst. Pressekonferenzen, die bei denen er drei Sprachen miteinander vermischt. Und manchmal vielleicht noch mehr.“
Denn mit seiner ersten großen Ansprache als irischer Nationaltrainer sorgte Giovanni Trapattoni wieder einmal für einen legendären Auftritt.
Keine Wutreden wie vor zehn Jahren beim FC Bayern oder kürzlich in Salzburg. Aber ein krudes Kauderwelsch aus Englisch, Italienisch und Deutsch. Dabei hatte der irische Verband sicherheitshalber eine Übersetzerin mit aufs Podium des „Royal Dublin Society“-Clubs geschickt. Doch die blieb stumm, der 69-Jährige parlierte lieber allein, im Stehen, ganz lässig, aber vor allem höchst unterhaltsam.
Hier die Höhepunkte. Als er etwa sagen wollte, dass er und sein Trainerstab um Marco Tardelli und Liam Brady Spaß haben am Job, sagte er:
„We have to friend be for our work I am trust“. Und weiter, dass er auch andere Angebote hatte: „I had amount offerte for a new jobs, one or two Italien.“ Aber:
„I don’t want to come back Italien because is very difficult your collega the press and no no no, si, is normal, is normal, I know I live again with the kritiker is very important.“ Aha. Also nicht mehr zurück nach Italien, weil die Presse da so böse ist, aber andererseits sei die Presse ja auch wichtig. Sagte er.
Dann sagte er über seine neuen Iren:
„The players are good and is eine große challenge“.
Gute Spieler also und eine große Herausforderung, bevor es dann um seine Motivation ging:
„I am some time impulsive I say what I think but I think also one hundred when I answer ok I had immediately eine great enthusiasm into me.“ Also dass er sagt was er denkt, und meistens denke er einhundert. Und wie groß seine Begeisterung gewesen sei, als er zusagte.
Und als sich einige der geladenen Gäste in dem Festsaal bereits rätselnd anschauten, meinte Trap noch:
„Many players plays in England is very important in European is England. Frances, Italien, Spanien, Deutschland. The stark, the hart. And I think with this jung is a good match jung and eine oder with experience.“
Kurz: Viele Iren seien Profis in England, Top-Liga in Europa, aber die Jungen bräuchten auch noch erfahrene Mitspieler. Soso.
Am Schluss sagte er noch zur Qualifikationsgruppe für die WM 2010, mit Italien, Bulgarien, Georgien, Zypern und Montenegro:
„Isse schwer, but we have gute Chance.“
Nicht allein der Sprache wegen rätseln die irischen Fans, ob Trapattoni der Richtige für ihr Land sei, weil doch auch sonst nicht mehr ganz auf der Höhe. Als nämlich ein irischer Reporter vor der Rede ein digitales Aufnahmegerät auf Traps Stehpult legte, fragte der Erfolgstrainer, ob das eines dieser neumodischen I-Phones sei.
In Internetforen bejubelte ein Fan Trap als Heilsbringer wie „Moses, der das Rote Meer teilte“. Woraufhin ein anderer User entgegnete, das sage noch gar nichts, weil nach der Teilung des Meeres sei Moses mit seinem Volk auch noch 40 Jahre durch die Wüste geirrt.
Auf der Homepage des „Irish Independent“ verewigte sich ein Online-Nutzer aus Italien, der schrieb: „Forza Irlanda. Denkt Euch nichts, liebe Iren, Trap spricht selbst auf Italienisch unverständliches Zeug.“
Und aus England meinte ein Benutzer: „Ist nicht schlimm, unser Nationaltrainer spricht noch schlechter Englisch.“ Der andere Italiener, Fabio Capello. Ob der es noch lernt? Isse schwer, the hart, but he has gute Chance. Einfach onehundred denken.
Florian Kinast