Will denn keiner Zweiter werden?
München - Paul Breitner lachte. „Wir machen hier einen kleinen Saisonabschluss-Trip“, meinte der Markenbotschafter des FC Bayern froh, „und die anderen schenken uns den Titel – wunderbar!“
Gemeint war die Schützenhilfe von Hertha BSC (2:1 bei Borussia Dortmund) und Werder Bremen (1:0 gegen Bayer Leverkusen) am 17. Spieltag der Bundesliga, parallel zur Klub-WM ausgetragen. Die Konsequenz: Zum Jahreswechsel haben die Bayern weiter sieben und zwölf Punkte Vorsprung auf die Verfolger – und noch das Spiel in Stuttgart (29.1.) in der Hinterhand. „Wir haben, ohne dass wir gespielt haben, einen weiteren Schritt zur Meisterschaft gemacht“, sagte Toni Kroos. „Es war ein perfekter Tag, ein Super-Tag“, sagte Matthias Sammer, der den Spieltag im Fitnessstudio via Videotext verfolgt hatte. Einige Bayern-Spieler sahen sich die Spiele auf einem dubaischen Sender an. „Ich hab geschlafen“, meinte dagegen Thomas Müller. „Es war kein schlechter Spieltag für uns.“
Während Bayern von Sieg zu Sieg eilte, ging der Konkurrenz zu Jahresende die Puste aus. Dortmund verlor drei Heimspiele in Folge, Leverkusen zweimal 0:1 am Stück. „Das ist ein Rucksack, den wir jetzt tragen müssen“, sagte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler. „Das wird ein Weilchen dauern, bis wir das verarbeitet haben“, meinte BVB-Coach Jürgen Klopp. „Es fühlt sich sehr bescheiden an.“