Wettskandal im Fußball: Basler und die Task Force

DFB-Boss Zwanziger kündigt Hilfe bei den Ermittlungen an – und macht unvermittelt das Fehlverhalten eines Ex-Bayern zum Thema. Baslers Wettverhalten sei nicht ganz eindeutig statutengemäß.
FRANKFURT Der DFB geht gegen illegale Wetten vor. Das war die Botschaft, die DFB-Boss Theo Zwanziger am Montag bei einer Pressekonferenz in Frankfurt rüberbringen wollte. Der Verband werde sich an den Ermittlungen gegen die Wettpaten beteiligen, die von Deutschland aus mehr als 200 Spiele in ganz Europa manipuliert hatten, versprach Zwanziger. Und darum hätten DFB und DFL nun eine interne Task Force, also eine Arbeitsgruppe, gebildet, die alle aktuellen Erkenntnisse sammeln, auswerten und anschließend neue Handlungsempfehlungen entwickeln solle.
Gegen die Vorwürfe, dass der DFB aus der Hoyzer-Affäre 2005 nichts gelernt hätte, wehrte sich Zwanziger: „Das ist schlicht falsch!“ Der DFB tue etwas gegen illegale Wetten, auch wenn man nicht immer darüber reden würde, meinte Zwanziger – und redete dann plötzlich über Mario Basler. Der Ex-Bayern-Star sei schließlich erst vor zwei Wochen vom DFB gerügt worden. Zwanziger: „Wir haben Basler vor zwei Wochen darauf hingewiesen, dass sein Wettverhalten nicht ganz eindeutig statutengemäß ist.“
Basler hatte vor einem Pokalspiel seines Klubs, des Regionalligisten Trier, gesagt, er würde auf sein eigenes Team wetten. Seit 2005 ist sowohl Spielern als auch Trainern untersagt, auf Partien des eigenen Klubs zu wetten. Die Angelegenheit mit Basler (der übrigens für einen Wettanbieter wirbt) sei nun im beiderseitigen Einvernehmen geklärt worden, sagte Zwanziger.
So einfach wird der DFB aber den jetzigen Wettskandal nicht lösen können. Das weiß auch Zwanziger. „Ein Sportverband ist absolut überfordert, organisierte Kriminalität – auch noch mit internationalem Charakter – allein zu bewältigen“, meinte er. „Es wäre eine Katastrophe, wenn wir die Staatsanwälte nicht an unserer Seite hätten“, sagte er.
Zwanzigers Hoffnung: „Es wird die Wahrheit auf den Tisch kommen.“
Dazu will auch die Uefa beitragen. Für Mittwoch wurden Vertreter der neun betroffenen Fußballverbände in die Uefa-Zentrale nach Nyon einbestellt. Aus Deutschland wird DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach am Krisengipfel teilnehmen.
fil