Werders Kampf wird nicht belohnt
Es war ein Spiel auf ein Tor, doch am Ende hat es für Werder Bremen gegen die Glasgow Rangers nicht gereicht. Wie schon im Hinspiel war ein Torhüter der entscheidende Mann auf dem Platz.
Der SV Werder Bremen ist trotz einer großartigen Energieleistung aus dem Uefa-Pokal ausgeschieden. Der Bundesliga-Zweite gewann zwar am Donnerstagabend das Achtelfinal-Rückspiel gegen die Glasgow Rangers mit 1:0 (0:0), doch nach dem 0:2 im Hinspiel war dies nicht genug. Den am Ende nutzlosen Siegtreffer im Weserstadion erzielte Diego (58. Minute).
Zum entscheidenden Mann avancierte Rangers-Keeper Allan McGregor, der mit zahlreichen Paraden die Bremer Angreifer schier zur Verzweiflung brachte. Somit sind mit Bayer Leverkusen und Bayern München nur zwei deutsche Vereine im Viertelfinale vertreten.
«Wir brauchen uns nicht zu beschweren. Wir haben die Chancen gehabt und haben auch gut gespielt, aber wir machen die Tore nicht. Dennoch großes Kompliment nach all den Belastungen in dieser Saison. Aber unter dem Strich muss man festhalten: Wir haben es nicht geschafft», sagte Trainer Thomas Schaaf enttäuscht. «Ich kann mich nicht an ein Spiel erinnern, in dem wir so überlegen waren und es trotzdem nicht geschafft haben», meinte Torschütze Diego.
Glasgow macht die Schotten dicht
Die Werderaner, bei denen auf der rechten Seite der Viererkette kurzfristig Patrick Owomoyela für den angeschlagenen Clemens Fritz auf dem Rasen stand, setzte die Schotten von der ersten Minute an unter Druck. Angefeuert von 33.000 Fans brannten die Grün-Weißen in der ersten Hälfte ihr typisches Offensiv-Feuerwerk ab. Diego brachte immer wieder gefährliche Bälle in den Strafraum der Rangers und vor allem Hugo Almeida sorgte dort für viel Unruhe. Die beiden Mittelfeldspieler Tim Borowski (18.) und Daniel Jensen (22.) vergaben erstklassige Einschussmöglichkeiten.
Die Schotten beschränkten sich vor allem auf die Verteidigung ihres Vorsprungs und rührten den berühmten Beton an. Bei den seltenen Gegenstößen versuchten sie es nach den Erfahrungen aus dem Hinspiel mit Distanzschüssen aus allen Lagen, konnten Torhüter Tim Wiese aber nicht in Verlegenheit bringen. Die allgemeine Verunsicherung der zuletzt arg gescholtenen Hintermannschaft des SV Werder war dennoch deutlich zu spüren.
Sanogo an die Latte
Der zweite Durchgang verlief wie der erste. Die Bremer berannten den Kasten der Gäste, doch mangelnde Präzision im Abschluss und Schlussmann McGregor verhinderten den überfälligen Führungstreffer. Schließlich war es Diego, der mit einer großartigen Einzelleistung das 1:0 erzielte und der grün-weißen Hoffnung neue Nahrung gab. In der Folge erhöhte Werder noch einmal den Druck, schnürte die im Angriff absolut harmlosen Rangers in deren Hälfte ein. Fünf Minuten vor dem Abpfiff hatte der eingewechselte Boubacar Sanogo die Riesenchance, die Verlängerung zu erzwingen, doch McGregor lenkte dessen Schuss aus drei Metern mit einem unglaublichen Reflex an die Latte. Bis zur letzten Sekunde spielten sich teils tumultartige Szenen im Strafraum der Schotten ab, doch der erlösende zweite Treffer wollte einfach nicht fallen. (nz/dpa)