Werder nach 1:2 gegen MSV Duisburg weiter in Krise
Bremen (dpa) - Werder Bremen rutscht immer tiefer in die Krise. Nach nur einem Punkt aus den letzten drei Spielen der Fußball-Bundesliga verloren die desolat auftretenden Bremer sogar gegen den bisherigen Tabellenletzten MSV Duisburg mit 1:2 (0:2).
Die Bremer verschenkten damit erneut wichtige Punkte im Kampf um einen Champions-League-Platz. Für den MSV Duisburg, der auf Rang 15 der Tabelle kletterte, trafen Ivica Grlic (32.) und Manasseh Ishiaku (42.). Vor 39 615 Zuschauern im Weserstadion gelang Diego (58.) nur der Ehrentreffer.
Werder zeigte gegen den als Schlusslicht angereisten MSV eine erschreckend schwache Vorstellung. «Das war eine indiskutable Leistung», kommentierte Trainer Thomas Schaaf und strich den eigentlich trainingsfreien Sonntag. «Wenn man so spielt, kann man sich schon mal treffen», sagte Schaaf zu dem Straftraining, während Manager Klaus Allofs von einer «desolaten Vorstellung» sprach.
Harmlos und ohne Druck präsentierte sich das Heimteam vor allem in der ersten Halbzeit, spielte jede Menge Fehlpässe und verlor viele wichtige Duelle. Schon zur Halbzeit pfiff das heimische Publikum gnadenlos, skandierte zwischenzeitlich entsetzt: «Wir wollen euch kämpfen sehen!»
Vor allem das Mittelfeld zeigte eine enttäuschende Vorstellung. Dem früheren Prunkstück der Werderaner mit dem weiter formschwachen Diego, der sich gegen seinen Bewacher Adam Bodzek nur selten durchsetzen konnte, fehlte das Tempo und das Durchsetzungsvermögen. Torsten Frings konnte bei seinem zweiten Spiel nach langer Verletzung keine Akzente setzen. Die Innenverteidigung wirkte trotz der Rückkehr von Per Mertesacker wackelig. Besonders Naldo und Linksverteidiger Sebastian Boenisch waren schwach.
Die Duisburger, bei denen Trainer Rudi Bommer auf vier Positionen umgestellt hatte, nutzten die Schwächen der Gastgeber. Mit einem kompakten Mittelfeld störten sie die Werder-Aktionen und sorgten mit schnellen Pässen in die Spitze erfolgreich für Entlastung. Nach einem wegen Abseits nicht gegebenen Treffer von Claudiu Niculescu (6.) erzielte Grlic mit einem direkten Freistoß aus knapp 18 Metern die Führung, ehe der zuletzt fehlende Ishiaku sich nach einem langen Pass gegen den stolpernden Naldo durchsetzte und den zweiten MSV-Treffer erzielte.
Schaaf reagierte, brachte zwei weitere Stürmer und reduzierte die Defensive auf drei Abwehrspieler. Werder erhöhte so den Druck und wurde durch Diegos direkt verwandelten Freistoß belohnt. Doch trotz einiger Chancen bot Werder auch in der zweiten Halbzeit zu wenig. «Hätten wir unsere Konter sauberer ausgespielt, hätten wir in der Schlussphase nicht mehr so zittern müssen», kommentierte MSV-Trainer Rudi Bommer.