Werbestar Gomez: Nah am Franz

Der neue Supermann im deutschen Team kann seine Treffer nun auch zu Geld machen. Hier erklären Werbe-Experten, für was der Torjäger steht.
Florian Bogner |
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Macht auch im Hugo-Boss-Dress eine gute Figur: Mario Gomez.
Hugo Boss Macht auch im Hugo-Boss-Dress eine gute Figur: Mario Gomez.

Der neue Supermann im deutschen Team kann seine Treffer nun auch zu Geld machen. Hier erklären Werbe-Experten, für was der Torjäger steht.

Oliver Bierhoff warb einst mit schrecklich schiefem Gesang für Schokopudding, Franz Beckenbauers Werbespot für eine Fleischklößchensuppe aus grauer Vorzeit ist heute legendär. Mario Gomez ist derzeit in einem witzigen Spot seines Ausrüsters Puma zu sehen, in dem er auf einem Laufband irgendwann erschöpft aufgibt, während Olympiasieger Usain Bolt lässig weiterjoggt. Mit drei Turniertoren ist der DFB-Stürmer, der auch am Sonntag gegen Dänemark (20.45 Uhr/ARD live) treffen will, derzeit also nicht nur sportlich ein gefragter Mann.
Hugo Boss verkauft Anzüge mit Gomez, Red Bull wirbt mit ihm für Energydrinks. Bei Bayern (Vertrag bis 2016) kann Gomez bis zu zehn Millionen Euro jährlich verdienen – und seine EM-Treffer bescheren ihm neue Werbemillionen.
„Er ist intelligent, eloquent, sieht gut aus – er hat auf jeden Fall das Potenzial dazu, der neue Werbe-Superstar zu werden“, sagt Sponsoring-Experte Hartmut Zastrow von „Sport+Markt“. Der Transferwert des 26-Jährigen reicht jetzt schon an die 50-Millionen-Euro-Grenze, sein Wert auf dem Werbemarkt steigt mit jedem Tor. Auch, weil bei Gomez das Gesamtpaket stimmt. „Die Optik spielt eine große Rolle. Er sieht sehr gut aus, ist groß, männlich. Das ist ideal", sagt Udo Kürbs, Herausgeber der „sponsor news“. Das bringt nicht jeder Sportstar mit, so Kürbs: „Sebastian Vettel ist zum Beispiel schwer zu verkaufen, weil er eher ein Milchbubi ist.“ Der Formel-1-Weltmeister als Müsli-Man, Gomez aber verkörpert Luxusklasse. „Die Modeschiene passt super“, meint Kürbs. „Man könnte mit ihm aber auch gut für Autos oder Lifestyle-Produkte werben. Diese Vielfalt kommt Franz Beckenbauer, der bekanntlich alles verkaufen kann, schon sehr nahe.“
Ganz so euphorisch sieht’s Peter Ehm, Herausgeber von von „Headline“, nicht: „Bisher kam Gomez eher eitel und wehleidig rüber. Solange er kein uneingeschränkter Sympathieträger ist, macht das die Vermarktung problematisch.“ Eine Einschätzung, die sport+markt-Boss Zastrow nicht ganz teilt: „Gute Werbeträger polarisieren oft – wie Kahn, wie Ballack. Wichtig ist, dass die Leistung respektiert wird.“ Ehm hat einen Tipp parat: „Das berühmte Udo-Bölts-Zitat zu Jan Ullrich: ‚Quäl’ Dich, Du Sau!’ passt ganz gut. Dann ist er auf dem besten Weg, ein internationalen Superstar zu werden.“ Cristiano Ronaldo kann sich also schon mal warm anziehen. „Ronaldo hat’s mit seiner Eitelkeit überzogen“, sagt Zastrow. „Gomez hält natürlich nicht mit den Attitüden und Starallüren eines Ronaldo mit – das wäre auch nicht authentisch. Aber optisch und vom sportlichen Erfolg her kann er international in diese Gegend kommen“, sagt Kürbs. Noch ist Gomez nicht so weit. Ein Indiz dafür: Der Puma-Spot mit Bolt läuft auch international – dort nimmt allerdings ManCity-Stürmer Sergio Agüero Gomez’ Platz ein.

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