Wenig flexibel: Effenberg kritisiert Nationalspieler
Düsseldorf - Stefan Effenberg hat den Mangel an Flexibilität bei den deutschen Fußball-Nationalspielern während der EM kritisiert und dies auch an der Arbeitsweise der sportlichen Leitung mit Bundestrainer Joachim Löw an der Spitze festgemacht. Der ehemalige Mittelfeldstar, der an der Sportschule Hennef bei Köln seine Fußballlehrer-Lizenz erwirbt, sprach in einem Interview mit der „Sport Bild“ die Vorbereitung der Spieler unter anderem mittels Skizzen an.
„Damit nimmst du ihnen die Freiheit, die Flexibilität, die Individualität, die sie eigentlich alle haben“, sagte Effenberg, der 35 Mal für Deutschland spielte. Als Beispiel führte der ehemalige Bayern-Profi eine Szene beim 2:1 der deutschen Elf gegen die Niederlande in Charkiw am 13. Juni an, als Löws Assistent Hansi Flick Lars Bender in der Nachspielzeit zur Einwechslung begleitete und ihm aus einer Mappe etwas zeigte.
„Er zeigt ihm offenbar taktische Zeichnungen. Muss ich Bender da noch etwas zeigen?“, fragte Effenberg. Für die deutsche Nationalmannschaft werden über Gegner und Gegenspieler minutiös Daten ermittelt, ausgewertet und aufbereitet. „Du hast Spieler der höchsten Qualität, die auf höchstem Niveau spielen, national und international. Man darf es auch nicht verkomplizieren.“