Weltmeisterliche Anführer: Die (neuen) Superstars

Kroatien, Belgien, Frankreich und England stehen im WM-Halbfinale, die größten Superstars sind schon raus. Die AZ erklärt, welche Spieler das Turnier am meisten prägen – von De Bruyne bis Kane.
Maximilian Koch |
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Die neuen alten Stars dieser WM.
dpa Die neuen alten Stars dieser WM.

Moskau - Die nominellen Superstars dieser WM? Nur noch Zuschauer, Urlauber, mit kühlen Getränken am Strand zu sehen, statt in Russland um den wichtigsten aller Pokale zu kämpfen. Portugals Cristiano Ronaldo: Im Achtelfinale an Uruguay gescheitert. Argentiniens Lionel Messi: Ebenfalls schon seit dem Achtelfinale raus, nach dem 3:4 gegen Frankreich.

Und auch Brasiliens Neymar, der bei dieser WM aus dem Schatten der beiden Weltfußballer treten wollte, hat sich nun verabschiedet. Im Viertelfinale war Belgien der Seleção überlegen und gewann mit 2:1. Neymar fiel wie schon in den Partien davor mehr mit Schwalben als mit brillanten Aktion auf.

Im Halbfinale stehen deshalb die Superstars der zweiten Reihe im Fokus, die weltmeisterlichen Anführer der vier Nationalteams aus Belgien, Frankreich, England und Kroatien. Die AZ erklärt, wer das ist.

Kevin De Bruyne, Belgien

2015 hätte der FC Bayern den genialen Spielmacher verpflichten können, doch die Ablöse in Höhe von 74 Millionen war den Münchnern damals zu hoch. De Bruyne wechselte von Wolfsburg zu Manchester City. Im Rückblick muss dieser Verzicht ausBayern-Sicht enorm schmerzen. De Bruyne ist längst einer der besten Mittelfeldspieler der Welt, einer der herausragenden Akteure der WM.

Gegen Brasilien traf der 27-Jährige per Rechtsschuss zum 2:0 (31. Minute), er war als verkappte Sturmspitze an jedem Angriff beteiligt. "Er findet Pässe, die andere nicht finden", sagte Belgiens Trainer Roberto Martinez: "Er fügt alles zusammen." De Bruyne bildet zusammen mit Eden Hazard und Romelu Lukaku ein wahrlich magisches Offensivdreieck, Belgiens Goldene Generation steht vor dem größten Erfolg überhaupt: Platz vier bei der WM 1986 ist bislang die beste Platzierung.

"Die belgische Mannschaft ist erwachsen geworden, sie ist jetzt reif genug für den WM-Titel", sagte Belgien Jean-Marie Pfaff, der 1986 im Tor stand, der AZ: "Wir haben keine Angst, vor keinem Gegner."
Auch nicht vor den Franzosen im Halbfinale am Dienstag. "Wir sind noch nicht fertig", sagte De Bruyne: "Jetzt wollen wir auch das Halbfinale gewinnen und ein Finale spielen." Dabei wird es vor allem auf seine eigene Leistung ankommen.

Antoine Griezmann, Frankreich

Den Viertelfinal-Triumph über Uruguay konnte Frankreichs wichtigster Spieler kaum genießen. "Ich liebe die Kultur und die Menschen Uruguays, ich habe viel Respekt vor dem Land", sagte Griezmann, der mit einem Tor und einer Vorlage zum Matchwinner beim 2:0-Sieg avancierte. Als sein Schuss durch die Hände von Uruguays Keeper Fernando Muslera ins Tor flutschte (61.), sah Griezmann sogar ziemlich traurig aus.

"Es war normal für mich, aus Respekt vor meinen uruguayischen Freunden nicht zu jubeln", sagte der 27-Jährige. Bei Atlético Madrid spielt Griezmann mit einigen Uruguay-Profis zusammen, Abwehrspieler Diego Godin ist der Patenonkel seiner Tochter Mia. Doch ab sofort liegt der Fokus auf Belgien – und auf dem zweiten WM-Titel nach 1998. "Nun ist es an uns zu träumen", sagte Griezmann, der schon drei Tore bei der WM erzielt hat, genauso viele wie Youngster und Teamkollege Kylian Mbappé (19).

Luka Modric, Kroatien

Der Mittelfeld-Star von Real Madrid hat bei der WM das Glück auf seiner Seite. Modrics Elfmeter im Shootout gegen Russland im Viertelfinale ging nur dank der Mithilfe des Innenpfostens ins Tor, schon im Achtelfinale gegen Dänemark war der Elfmeter des Kroaten nicht gut geschossen, aber drin. Zuvor hatte Modric in der regulären Spielzeit einen Strafstoß vergeben.

1.000 kroatische Fans feiern Sieg gegen Russland

Abgesehen von den Elfer-Wacklern spielt Modric aber eine starke WM, der 32-Jährige überragt im Mittelfeld der Kroaten mit seinen Pässen und seiner Übersicht. "Die Weltmeisterschaft hat einen weiteren Helden: Modric", schrieb die spanische Zeitung "AS". Modric selbst glaubt an einen Erfolg im Halbfinale gegen England am Mittwoch. "Hoffentlich werden wir noch einen Schritt weiter als 1998 gehen", sagte er. Damals wurde Kroatien WM-Dritter.

Harry Kane, England

Zum fünften Mal nach 1934, 1966, 1982 und 2006 stehen vier europäische Teams in einem WM-Halbfinale – mit den Engländern hätte man dabei vor Turnierbeginn am wenigsten gerechnet.

Verantwortlich für das starke Auftreten ist in erster Linie: Sturm-Riese Harry Kane. Mit sechs Treffern führt der 24-Jährige die Torjägerliste der WM an, in England herrscht dank des Kapitäns riesige Begeisterung. "Wir spüren die Euphorie in der Heimat, sie gibt uns viel Energie", sagt Kane.

Der Stürmer wirkt sehr geerdet, er schuftet fürs Team, Starallüren hat er nicht. Führt Kane die englische Mannschaft nun ins erste WM-Finale seit 1966? "Wir wollen das Land stolz machen", sagt er.

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