Wahnsinn: Fans stürmen Platz vor Abpfiff
Düsseldorf - Während tausende Düsseldorfer Fußballfans in der Nacht zu Mittwoch in der Altstadt friedlich den Aufstieg ihres Vereins feierten, randalierten Hertha-Fans auf der Rückfahrt nach Berlin in einem Sonderzug. Der Zug mit 750 Hertha-Fans musste wegen zerbrochener Fensterscheiben einen dreistündigen Zwischenstopp in Hamm einlegen, wie ein Sprecher der Bundespolizei Münster am Mittwoch sagte.
Der letzte Wagen wurde aus Sicherheitsgründen ausgetauscht. Etwa 120 Beamte sicherten den Aufenthalt der Fußballfans auf dem Bahnhof in Hamm ab. Außer dem Zünden von bengalischen Feuern bei der Einfahrt des Zuges habe es keine Zwischenfälle gegeben, hieß es weiter.
Gegen 6.20 Uhr wurde aus Sicherheitsgründen ein geplanter Halt mit Personalwechsel vom Hauptbahnhof Hannover auf den Bahnhof Hannover-Minden verlegt. Dort warfen die Fans vereinzelt Gegenstände aus dem Zug. Am Abend hatte ein Platzregen in Düsseldorf gleich nach dem Spiel die Gemüter der einheimischen Fans ein wenig abgekühlt.
Die Altstadt sei zwar voll gewesen, allerdings habe es außerhalb des Stadions keine besonderen Vorkommnisse gegeben, sagte ein Sprecher der Düsseldorfer Polizei auf dapd-Anfrage. Auch ein stundenlanger Autokorso sei ruhig verlaufen. „Es war eine friedliche, ausgelassene Feier“, sagte der Sprecher weiter.
Das Relegationsspiel zwischen Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC stand am Dienstagabend kurz vor dem Abbruch. FIFA-Schiedsrichter Wolfgang Stark hatte die Partie dreimal unterbrochen. Zwei Minuten vor dem Ende stürmten zigtausende Düsseldorfer Fans das Spielfeld. Polizeikräfte und Ordner mussten den Rasen räumen. Zuvor waren aus beiden Fanblöcken zahlreiche bengalische Feuer auf das Spielfeld geworfen worden.
Hertha BSC will nach dem 2:2 und dem damit verbundenen Abstieg in die Zweite Bundesliga möglicherweise Protest gegen die Wertung des Spiels einlegen.