Vom Fußballplatz ins Gefängnis
Knapp Hundert südkoreanische Fußballer sollen sich durch exzessives Hanteltraining absichtlich verletzt haben. Sie wollten sich auf diesem ungewöhnlichen Weg dem Wehrdienst entziehen.
In Südkorea droht 92 Fußballspielern eine Haftstrafe, weil sie sich absichtlich verletzt haben sollen, um dem zweijährigen Wehrdienst zu entgehen. Die Staatsanwaltschaft habe gegen die Sportler, darunter 15 aktive und frühere Spieler aus der professionellen K-League, sowie 16 weitere wehrpflichtige Männer wegen des Vorwurfs der Täuschung Anklage erhoben, berichtete die Zeitung «The Korea Herald» am Montag. Die anderen Fußballspieler seien Mitglieder von Amateur- oder Hochschulvereinen.
Fünf Jahre Haft
Die Angeschuldigten sollen sich durch exzessive Hantelübungen die Schulter verletzt haben. Die Verletzungen hätten bei den jungen Männern jeweils einen chirurgischen Eingriff erforderlich gemacht, der sie für den Wehrdienst zum Zeitpunkt ihrer Musterung untauglich gemacht habe. Bei einer Verurteilung drohe ihnen im Höchstfall fünf Jahre Haft. Ein Orthopäde, der bei allen 92 Fußballern den Eingriff gemacht habe, sei ebenfalls angeklagt worden. Er habe jedoch bestritten, den Spielern bei den Täuschungsversuchen geholfen zu haben. (dpa)
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