Vettel-Boys beim DFB

Jogi Löw will im letzten Länderspiel des Jahres viel experimentieren. Im 20-köpfigen Kader stehen sechs Jungspunde aus Dortmund und Mainz. Schweinsteiger ist Kapitän, Adler steht im Tor
von  Abendzeitung
René Adler, Mats Hummels und Bastian Schweinsteiger vor dem Schweden-Spiel
René Adler, Mats Hummels und Bastian Schweinsteiger vor dem Schweden-Spiel © dpa

GÖTEBORG - Jogi Löw will im letzten Länderspiel des Jahres viel experimentieren. Im 20-köpfigen Kader stehen sechs Jungspunde aus Dortmund und Mainz. Schweinsteiger ist Kapitän, Adler steht im Tor

In der Bundesliga sind sie derzeit richtig gut dabei: Tabellenführer Borussia Dortmund und das, okay zuletzt etwas kriselnde Überraschungsteam Mainz 05. Prompt nominierte DFB-Trainer Jogi Löw gleich sechs Youngsters der beiden Vereine für das letzte Länderspiel der Nationalmannschaft in diesem Jahr gegen Schweden (20.30 Uhr/ARD live): Mario Götze (18), Marcel Schmelzer (22), Kevin Großkreutz (21) und Mats Hummels (21) von Borussia Dortmund sowie Lewis Holtby (20) und Andre Schürrle (21) von Mainz 05.

Jogi Löw entdeckt sogar Gemeinsamkeiten seiner Bubis mit dem neuen Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel (23): „Vettels Erfolg ist ein Resultat von Zielstrebigkeit und Professionalität. Auch unsere Jungs sind zielstrebig und wissen ganz genau, was sie erreichen wollen. Dabei sind sie bescheiden und haben gute Umgangsformen.“

Führen soll die Vettel-Boys der DFB Interimskapitän Bastian Schweinsteiger. „Diese Spieler haben sich ihre Berufung verdient. Es freut mich, dass so viele neue, junge Spieler dabei sind, vor allem aus Dortmund“, lobte Schweinsteger den DFB-Nachwuchs.

Einen kleinen Seitenhieb auf die Dortmunder, die momentan zwölf Punkte vor dem FC Bayern liegen, konnte sich der 26-Jährige dabei nicht verkneifen: „Ich hoffe, dass die Dortmunder am Mittwoch alle sehr viel spielen, damit sie am Wochenende müde sind“, sagte er.

Schweinsteiger, mit 83 Länderspielen erfahrenster Spieler im Kader, wird mit Sami Khedira das defensive Mittelfeld im Ullevi-Stadion von Göteborg bilden. Die nominelle Nummer 1 Manuel Neuer erhält eine Verschnaufpause. Dafür soll Rene Adler ein 90-minütiges Comeback in der Nationalelf geben. Er war bei der WM in Südafrika wegen einer Rippenverletzung ausgefallen.

Gesetzt sind außerdem Per Mertesacker in der Innenverteidigung und der wieder erstarkte Mario Gomez im Sturm. Nicht zuletzt deswegen, weil DFB-Topstürmer Miroslav Klose mit Oberschenkelproblemen ausfällt. Zusätzlich fehlt Kapitän Philipp Lahm und auch den beiden WM-Helden Thomas Müller und Mesut Özil gönnt Löw eine Pause. Lukas Podolski und Sascha Riether haben verletzungsbedingt abgesagt.

Löw hat also viel Spielraum für Experimente – vor allem mit den jungen Spielern. Alle wird er nicht bringen können, weil das Spiel zwar nur ein Testspiel ist, trotzdem aber nur sechsmal gewechselt werden darf. Er wolle aber Druck auf die etablierten Spieler ausüben, sagte Löw.

Gute Chancen auf einen Einsatz von Beginn an hat Marcel Schmelzer, der der große Hoffnungsträger auf Löws Problemposition, dem linken Außenverteidiger, ist. Auf Podolskis Position im linken Mittelfeld könnte Kevin Großkreutz zum zweiten Mal im DFB-Team zum Einsatz kommen. Zusammen mit ihm sollen Toni Kroos und Marko Marin für Torgefahr sorgen und Mario Gomez helfen.

Statt Lahm wird wohl Jerome Boateng als rechter Verteidiger spielen und Mats Hummels könnte erstmals von Beginn an neben Per Mertesacker in der Innenverteidigung stehen. „Für uns junge Spieler ist es eine Chance zu beweisen, dass unsere Leistungen in der Bundesliga kein Zufall sind. Wir wollen zeigen, dass wir diese tolle Mannschaft nicht schlechter machen“, sagte Hummels.

Auch Kapitän Schweinsteiger glaubt an eine gute Leistung der DFB-Elf: „Wir werden alles versuchen, auch mit einer jungen und veränderten Mannschaft das Spiel zu gewinnen. Wir sind der klare Favorit“, sagte er. G.D., H.S.

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