Umkämpfter Sieg dank Diego

Werder Bremen steckt nicht ganz so tief in der Krise wie Udinese Calcio. In einem spannenden Duell setzte sich der Bundesligazehnte gegen den 14. der Serie A durch. Tim Wiese und Diego sicherten den Erfolg.
Diego hat Werder Bremen mit zwei Treffern eine komfortable Basis für das Rückspiel in Italien geschaffen. Der Tabellen-Zehnte der Fußball-Bundesliga gewann am Donnerstag gegen Udinese Calcio verdient mit 3:1 (1:0) und nimmt das erhoffte Tore-Polster mit in das Viertelfinal-Rückspiel in einer Woche im Friaul.
Die Bremer wollten vor 32.548 Zuschauern im Weserstadion gegen den Tabellen-14. der Serie A dort anknüpfen, wo sie am Sonntag beim 4:1 gegen Hannover aufgehört hatten. Doch zunächst erwies sich das Abwehrbollwerk der Italiener als unüberwindlich, auch weil Werder im Spielaufbau zu viele Fehler unterliefen und in Strafraumnähe zu umständlich kombiniert wurde.
Weckruf von Naldo
Als sich im Stadion wegen des ideenlosen Bremer Spiels bereits leiser Unmut regte, sorgte Naldo nach 30 Minuten für den ersten Muntermacher der dahinplätschernden Partie. Der Abwehrspieler jagte den Ball aus gut 30 Metern ans Lattenkreuz. Weil der nachsetzende Pizarro Gäste-Keeper Samir Handanovic unfair anrempelte, versagte Schiedsrichter Laurent Duhamel aus Frankreich dem vermeintlichen 1:0 die Anerkennung. Vier Minuten lief es besser: Von Mesut Özil angespielt drang Diego entschlossen in den Strafraum ein und ließ Handanovic mit einem Flachschuss in die lange Ecke keine Abwehrchance. Während Werder danach auch spielerisch zulegte, konnte der zuletzt wie am Fließband treffende Pizarro in der Sturmspitze nur wenige Akzente setzen.
Wiese entschärft gegen Quagliarella
75 Sekunden nach Anpfiff der zweiten Halbzeit stockte den Bremer Anhängern der Atem, als Fabio Quagliarella plötzlich frei vor Tim Wiese auftauchte, den Ball aber am Werder-Schlussmann und auch um Zentimeter am Gehäuse vorbei lupfte. Gegen Udines wendigen Top-Stürmer mussten Per Mertesacker und Naldo im Deckungszentrum stets auf der Hut sein. Auch in der 55. und 59. Minute war für Quagliarella beim stark parierenden Wiese Endstation. Danach fand die Schaaf-Elf wieder zu ihrem Rhythmus, zog das Tempo an und sorgte mit einem Doppelschlag für die Entscheidung. Nach Zuspiel von Özil tanzte Diego im Strafraum einen Gegenspieler aus und schlenzte den Ball mit viel Übersicht in den Torwinkel (67.). Zwei Minuten später lief Almeida nach Pass von Sebastian Boenisch Udines Abwehr auf und davon und schloss sein Solo mit einem platzierten Flachschuss in die Ecke zum 3:0 ab. In der 87. Minute fing sich Werder dann ein Gegentor von Quagliarella zum 3:1-Endstand.
«50:50» nach unnötigem Gegentor
Das Gegentor nannte Thomas Schaaf «völlig unnötig», war mit dem Resultat aber dennoch zufrieden. «Wir haben drei Tore geschossen, hätten das Spiel aber auch etwas beruhigter nach Hause bringen können», sagte der Bremer Trainer, der die Halbfinal-Chance trotz der guten Ausgangsposition nur mit «50:50» bezifferte. «Am Ende waren wir vielleicht etwas lässig, aber wir haben mit viel Geduld drei Tore geschossen, und das ist ganz wichtig für uns», meinte Torjäger Claudio Pizarro, der diesmal leer ausging. (dpa/nz) Die weiteren Viertelfinalpartien: Hamburger SV - Manchester City 3:1 (1:1) Schachtjor Donezk - Olympique Marseille 2:0 (1:0) Paris St. Germain - Dynamo Kiew 0:0