Uefa droht Polen mit Entzug der Euro 2012
Den Uefa-Funktionären platzt der Kragen: Wenn Polen das Chaos um seinen Fußballverband nicht bald beseitigt, drohen drakonischen Strafen.
Die Uefa droht Polen nach Angaben des Fernsehsenders TVN mit dem Entzug der Fußball-Europameisterschaft 2012. «Unsere Geduld hat Grenzen. Wir sind nah an diesen Grenzen», zitierte der Sender am Samstagabend den Uefa-Kommunikationsdirektor William Gaillard.
Eine Voraussetzung der EM-Ausrichtung seien gute Beziehungen zwischen den nationalen Fußballverbänden und den Regierungen. Im Falle Polens sei diese Voraussetzung nicht erfüllt, so Gaillard. Der Sprecher des Polnischen Fußballverbandes PZPN, Zbigniew Kozminski, bezeichnete diese Äußerung als «eindeutig». Polen müsse sich der Gefahr einer Aberkennung bewusst sein, so Kozminski.
Korruption wird nicht ausreichend bekämpft
Der Streit zwischen Polens Regierung und der PZPN war Anfang dieser Woche ausgebrochen. Auf Antrag des Sportministers Miroslaw Drzewiecki setzte am Montag das Schiedsgericht beim Polnischen Olympischen Komitee (Pkol) einen Verwalter für den Fußballverband ein und suspendierte die Verbandsführung. Als Grund wurden rechtswidriges Handeln und eine fehlende Bereitschaft, die Korruption zu bekämpfen, genannt.
Die internationalen Dachverbände Fifa und Uefa erkennen diese Maßnahmen nicht an. Sie forderten Polens Behörden auf, bis Montag 12 Uhr den Verwalter abzuberufen und den alten PZPN-Vorstand wiederherzustellen. Sonst drohe Polen die Absage der beiden nächsten WM-Qualifikationsspiele gegen Tschechien und die Slowakei am 11. und 15. Oktober, warnte Fifa-Präsident Joseph Blatter. (nz/dpa)
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