Tyce und das andere Haching

Der 31-Jährige feiert ein grandioses Comeback - und schon gewinnt die Mannschaft von Trainer Hasenhüttl wieder.
UNTERHACHING Endlich durften sie auch einmal wieder jubeln. Endlich mussten sie nicht mehr Niederlagen erklären wie zuletzt so oft. Endlich gab es wieder ein Erfolgserlebnis bei der SpVgg Unterhaching, beim 1:0 gegen Union Berlin, bis Samstag immerhin Tabellenführer der Dritten Liga. Ein Erfolg, dem sie vor allem Roman Tyce zu verdanken hatten, dem 31-jährigen Spielmacher, der am Samstag sein Comeback feierte.
Es war lange her, dass die Hachinger das letzte Mal ein Spiel gewannen. Bei Jahn Regensburg, 2:1, das war am ersten Wiesn-Samstag, die Truppe von Ralph Hasenhüttl stand damals auf dem vierten Platz und durfte schon vom Wiederaufstieg in die 2. Liga träumen, doch danach ging es mächtig bergab. Sechs Partien ohne Sieg, der Absturz ins Mittelmaß.
„Ich bin sehr zufrieden mit dem Spiel“, meinte der 41-Jährige, „der Abwärtstrend der letzten Wochen war für mich erklärbar, man darf nicht vergessen, welche Personalprobleme wir hatten.“
Großes Lob gab es dabei weniger für Torschütze Anton Fink, der in der 22. Minute per Foulelfmeter den Siegtreffer erzielt hatte. „Anton war gestern wieder so, wie ich ihn mir vorstelle. Das war in den letzten Wochen nicht immer so“, sagte Hasenhüttl.
Deutlich mehr angetan war der Trainer von Roman Tyce, dem 31-jährigen Spielmacher, der wegen seiner Operation am Außenmeniskus. Sechs Wochen hatte er nicht mehr spielen können, sich wie so oft in seiner Karriere einer Knie-Operation unterziehen müssen. „Man hat wieder ganz deutlich gesehen, wie wichtig Roman für uns ist“, sagte Hasenhüttl, „wenn er auf dem Platz steht, ist das eine ganz andere Mannschaft.“ Das belegen auch die Zahlen. Mit Tyce auf dem Platz verloren die Hachinger in dieser Saison nur ein Spiel.
Tyce, einst Kapitän bei den Münchner Löwen in der Bundesliga, selbst sagte: „Meine besten Jahre sind schon vorbei.“ Egal. Für Haching ist er immer noch viel wert.
Reinhard Franke