Türkischer Präsident kritisiert Pfiffe gegen Özil
Der türkische Staatspräsident Abdullah Gül hat Mesut Özils Entscheidung für die deutsche Nationalmannschaft befürwortet und die Pfiffe gegen den türkischstämmigen Profi kritisiert.
Berlin Der türkische Staatspräsident Abdullah Gül hat Mesut Özils Entscheidung für die deutsche Nationalmannschaft befürwortet und die Pfiffe gegen den türkischstämmigen Profi kritisiert. «Das hätten sie nicht tun sollen», sagte Gül in einem Interview der «Süddeutschen Zeitung» (Samstag) über die Reaktionen der türkischen Fans im Berliner Olympiastadion beim EM- Qualifikationsspiel Deutschland gegen die Türkei (3:0) vor einer Woche.
Diese hatten den Profi von Real Madrid, der türkische Eltern hat und in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft spielt, in der Partie am 8. Oktober bei jeder Ballberührung ausgepfiffen. Gül nannte den in Gelsenkirchen geborenen Özil «ein sehr gelungenes Beispiel für Integration» und einen «Beitrag zur deutsch-türkischen Freundschaft».
Özils Entscheidung für die DFB-Elf und gegen die türkische Nationalmannschaft kann Gül nachvollziehen. Wenn der seit Freitag 22 Jahre alte Mittelfeldspieler ihn gefragt hätte, für welches Land er antreten solle, «hätte ich ihn ermutigt, im deutschen Team zu spielen», sagte Gül. «Ich unterstütze ihn uneingeschränkt.» dpa