«Torjäger» Friedrich: Würde gern öfter treffen

Kapstadt (dpa) - Der wundersame WM-Aufstieg von Arne Friedrich wird immer mehr zu einem Märchen - jetzt trifft der Verteidiger auch noch ins gegnerische Tor.
«Ich würde gerne öfter Tore schießen, weil man das Gefühl nicht beschreiben kann», jubelte der 31 Jahre alte Abwehrmann nach seinem ersten DFB-Treffer beim 4:0 gegen Argentinien - und das im 77. Länderspiel. Mit einem Klinsmann-Taucher - auf dem Bauch über den Rasen rutschend - feierte er das besondere Erlebnis. «Ich hatte nicht mehr damit gerechnet», gestand Friedrich, der am Kap ein persönliches Wintermärchen erlebt.
Nach seinem Bundesliga-Abstieg mit viel Frust und Druck tauschte der «Schwarm aller Schwiegermütter» zu Beginn der WM-Vorbereitung nicht nur seine unauffälligen schwarzen Fußballschuhe gegen knallorange Treter. Er stieg auch zur Stammkraft in der Innenverteidigung und inzwischen zur absoluten Führungskraft auf. «Ich bin im Mannschaftsrat. Der Trainer hat mir Verantwortung übertragen, und ich komme dieser gerne nach», sagte der Routinier selbst. «Er führt die jüngeren Spieler, ist laut», lobte Löw.
Während der WM-Tage wickelte Friedrich auch noch seinen Wechsel von Hertha BSC zum VfL Wolfsburg ab. Bei den «Wölfen» unterschrieb er einen hoch dotierten Dreijahres-Vertrag. «Natürlich Freude ich mich auf die neue Aufgabe. Ich habe noch nie Champions League gespielt, das ist mein Ziel in Wolfsburg», sagte der Ex-Berliner in Südafrika. Wirklich sein erstes Tor im Nationaltrikot war das 3:0 gegen Argentinien übrigens nicht: Schon in seinem ersten Länderspiel von Beginn an am 16. Oktober 2002 in Hannover traf Friedrich beim 2:1-Sieg gegen die Färöer Inseln - allerdings ins eigene Netz.