Tore made in Germany: Die Bundesliga trifft bei der WM - nur nicht der FC Bayern - Torschützen bei der WM-2018 in Russland
Saransk - Shinji Kagawa feierte Arm in Arm mit Yuya Osako, später kam auch noch Kapitän Makoto Hasebe hinzu: Japans historischer Sieg gegen Kolumbien (2:1) war ein Produkt geballter Bundesliga-Erfahrung - und passte in das bisherige WM-Bild. Denn wie Kagawa (Dortmund) und der Noch-Kölner Osako hatten zuvor auch Yussuf Poulsen (Leipzig), Alfred Finnbogason (Augsburg) und Steven Zuber (Hoffenheim) für ihre Teams getroffen - und ganz nebenbei ihren Marktwert erhöht.
Augsburg-Manager Reuter reagiert auf Finnbogasons Eigenwerbung
Augsburgs Manager Stefan Reuter sah sich bereits genötigt, seinen isländischen Stürmer Finnbogason für unverkäuflich zu erklären. Oder besser: für so gut wie unverkäuflich. "Es ist wie bei allen anderen Leistungsträgern auch: Da muss es schon unmoralisch werden", sagte Reuter, dem das gestiegene Interesse bewusst ist. Immerhin hatte Finnbogason beim 1:1 gegen Argentinien als erster WM-Torschütze Islands Geschichte geschrieben.
Hoffenheimer Zuber trifft gegen Brasilien
Einen Platz in den Annalen sicherte sich am ersten Spieltag auch Zuber, der für die Schweiz den 1:1-Endstand gegen Brasilien markierte. Daheim in Deutschland jubelte Alexander Rosen mit: "Steven hat sich nicht nur in der Historie des Schweizer Fußballs verewigt, sondern er ist auch der erste Hoffenheimer WM-Torschütze", sagte der Sportdirektor des Klubs. Einen bleibenden Eindruck gegen die Selecao hinterließ auch Schlussmann Yann Sommer von Borussia Mönchengladbach. Prompt schossen erste Transfergerüchte aus dem Boden.
Poulsen schießt Dänemarks erster WM-Tor
Ins Blickfeld schob sich auch der Däne Poulsen mit seinem Siegtreffer gegen Peru (1:0). "Das erste WM-Tor unserer Vereinsgeschichte. Wahnsinn", schrieb RB Leipzig auf seiner Facebook-Seite. Am Dienstag schließlich jubelte auch der 1. FC Köln mit Osako, der Japan zum ersten WM-Sieg einer asiatischen Mannschaft gegen ein Team aus Südamerika schoss. Insgesamt stehen sogar sieben Bundesliga-Profis im Japan-Kader. "Noch bist du ja FC-Profi, Yuya. Glückwunsch zu deinem Tor", twitterte der Klub. Osako bleibt der Bundesliga erhalten, künftig trägt er das Trikot von Werder Bremen.
FC Bayern-Profis gehen leer aus
Andere Bundesliga-Profis gingen dagegen bislang leer aus - der Pole Robert Lewandowski von Bayern München etwa, aber auch sämtliche Spieler aus dem DFB-Team. Insgesamt sind 67 in Deutschland spielende Akteure bei der WM im Einsatz, nur aus England (129) und Spanien (81) haben mehr Profis den Weg zur WM gefunden. Alleine die Bayern sind mit elf Spielern vertreten, allerdings schwächeln die Spieler des Rekordmeisters bislang. Einziger Erstligist ohne WM-Fahrer ist der SC Freiburg.
Fünf Spieler haben sogar den Weg aus der 2. Bundesliga zur WM gefunden: Australiens Robbie Kruse (VfL Bochum), der Isländer Rurik Gislason (SV Sandhausen), die Japaner Genki Haraguchi und Takashi Usami (beide Fortuna Düsseldorf) und Marokkos Aziz Bouhaddouz vom FC St. Pauli.
Bouhaddouz hatte bei der WM auch das erste Tor eines Deutschland-Legionärs erzielt - allerdings in das eigene. "Wir haben mit ihm gelitten", sagte Sportchef Uwe Stöver.
Lesen Sie hier: Bei dieser Ablösesumme darf Jérôme Boateng wechseln