Toni Kroos zum Trainingszoff beim DFB: "Selbst schuld"
München - Am Dienstagvormittag blieb alles ruhig und geschmeidig beim Training der Nationalmannschaft im Quartier in Herzogenaurach. 22 Feldspieler, die drei Torhüter und der vom 1. FC Nürnberg als Gast geholte U23-Keeper Jan Reichert standen auf dem Rasen. Lediglich Aleksandar Pavlovic vom FC Bayern fehlte weiter wegen eines Infekts. Noch ist unklar, wann – und ob – der 20-Jährige zum EM-Kader zurückkehren kann. Ein Einsatz beim EM-Eröffnungsspiel gegen Schottland steht damit schwer auf der Kippe.
Den kleinen Zoff zwischen Antonio Rüdiger und Niclas Füllkrug beim öffentlichen Training am Montagnachmittag hatte Pavlovic somit verpasst. Die beiden 31-Jährigen waren bei einer Flanken-Übung aneinandergeraten, der Mittelstürmer Füllkrug und der Innenverteidiger Rüdiger klammerten und beharkten sich.
Toni Kroos: "Ich finde es eher gut, dass so eine Situation vorkommt"
Als Füllkrug am Boden lag, schimpfte er Richtung Rüdiger sowie Standard-Trainer Mads Buttgereit, der bei der Übung den Schiedsrichter gab: "Pfeif doch mal endlich!" Die beiden Aufgebrachten mussten danach von Assistenz-Trainer Sandro Wagner getrennt werden.
Aber alles halb so wild. Denn: der BVB-Stürmer und der Champions-League-Sieger mit Real Madrid schätzen sich, was sie auch via Social Media dokumentierten. Toni Kroos meinte am Dienstag zum kleinen Konflikt, der bei nahezu jeder Mannschaft im Training vorkommen kann und in diesem Fall lediglich Ausdruck dessen ist, dass im DFB-Lager Anspannung und der teaminterne Druck vor dem EM-Eröffnungsspiel am Freitag gegen Schottland steigen: "Ich finde es eher gut, dass so eine Situation vorkommt."
Toni Kroos sorgt auf der PK für einen Lacher
Der Routinier dazu weiter: "Das war, glaube ich, alles nicht so sehr ernst gemeint. Ich glaube, der Einzige, auf den Niclas sauer war, war der Schiedsrichter. Er weiß ja selbst, wenn er in einen Zweikampf mit Toni geht, dass er selbst schuld ist."
Elegant gelöst – so hatte Kroos die Lacher auf seiner Seite. Das ist sie, die gewünschte Führungsqualität des Rückkehrers.