Timo Werner trifft gegen den FC Bayern und empfiehlt sich für die DFB-Elf

München/Leipzig - Die Uhr tickte. Unaufhaltsam. Timo Werners Torflaute in der Bundesliga stieg und stieg und stieg. Spiel für Spiel. Minute für Minute: 300, 400, 500. Doch dann blieb die Uhr plötzlich stehen. Nach 543 Minuten – Werner hatte getroffen. Und das ausgerechnet gegen den Ligaprimus FC Bayern. Mit seinem Tor avancierte er zum Spielentscheider.
Ein wichtiges Signal, und das zum richtigen Zeitpunkt. Denn Bundestrainer Joachim Löw hatte für die anstehenden Tests neben Werner auch Mario Gomez vom VfB Stuttgart und Sandro Wagner nominiert, der die Bayern am Sonntagabend per Kopf in Führung brachte. Gomez traf beim 2:1 gegen Freiburg gar doppelt.
Drei Mal die Note fünf: Der FC Bayern in der Einzelkritik
Und Werner? Der saß zunächst auf der Bank. "Ich habe in den letzten Wochen wirklich fast jedes Spiel gemacht. Ich hatte gerade auch Probleme, weil ich überspielt war in der Vorrunde", sagte der 22-Jährige. Doch als sich Teamkollege Marcel Sabitzer verletzte (Bänderriss im Fuß), hatte Werner als Bankangestellter Feierabend – nach nur zehn Minuten. "Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich so früh rein musste", sagte Werner.
Was man ihm anmerkte. Es lief wenig zusammen. Und das, obwohl er selbst viel lief, rackerte. Viel Aufwand, wenig Ertrag. Bis zur 56. Minute, als er gleich zwei Miseren beendete: die Bayernflaute der Leipziger und seine eigene Torflaute.
Nach 83 Minuten wechselte ihn Trainer Ralph Hasenhüttl unter stehenden Ovationen aus. Eine Vorsichtsmaßnahme. "Es hat ein bisschen im Oberschenkel gezwickt," sagte Werner. Die Torflaute ist gestoppt – der WM-Countdown läuft.