Südafrikas WM-Organisator lässt EM sausen

Südafrikas WM-OK-Chef Danny Jordaan hat seinen EM-Besuch abgesagt. Damit reagiert er auf rassistische Rufe beim Training der niederländischen Mannschaft in Polen.
von  dapd
Die Niederländer beim Training. Weil sie in Polen beschimpft wurden, kommt Südafrikas WM-OK-Chef Jordaan nicht zur EM.
Die Niederländer beim Training. Weil sie in Polen beschimpft wurden, kommt Südafrikas WM-OK-Chef Jordaan nicht zur EM. © dpa

Warschau - Danny Jordaan, Organisationschef der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika, hat seinen Besuch bei der EM-Endrunde abgesagt und ein angedachtes Länderspiel in Polen infrage gestellt. „Wenn das Gastgeberland widersprüchlich zum Geiste des Spiels handelt, muss man eine prinzipielle Entscheidung treffen“, sagte Jordaan, der seit 2000 jede EM vor Ort verfolgt hatte.

Der Südafrikaner reagiert damit auf Vorfälle in Polen und der Ukraine. Beim Training der niederländischen Nationalmannschaft hatte es in Krakau rassistische Rufe gegeben. Laut Jordaan habe er auch von Vorfällen im englischen Lager gehört. „Derartige Philosophien dürfen wir nicht feiern oder unterstützen. Es ist traurig, dass die Gastgeberländer dies nicht scharf verurteilen“, sagte Jordaan: „Wenn diese Probleme weiter existieren, müssen wir überlegen, ob wir unsere Spieler solchen Bedingungen aussetzen.“ Polen hatte im Vorfeld der WM in Südafrika gespielt, nun war ein Rückspiel in Warschau angedacht.

 

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