Stuttgart kann für die Gruppenphase planen

TIMISOARA - Der VfB Stuttgart hat beste Chancen, dem VfL Wolfsburg und Bayern München in die diesjährige Champions League zu folgen. Beim Play-Off-Hinspiel in Rumänien glänzte vor allem Alexander Hleb mit einem Traumtor.
Mit einem verdienten 2:0 (2:0)- Sieg beim FC Timisoara legten die Schwaben den Grundstein für den Einzug in die Gruppenphase der lukrativen Königsklasse, der rund zehn Millionen Euro garantieren würde. Ein Elfmetertreffer von Timo Gebhart (28. Minute) und ein echtes Traumtor von Rückkehrer Alexander Hleb (30.) sicherten am Dienstag im Play-Off-Hinspiel vor 23.446 Zuschauern den Sieg, der gegen den harmlosen Fußball-Nobody nie gefährdet war. Das Rückspiel in einer Woche, bei dem der rumänische Vizemeister auf Kapitän Dan Alexa und Artavazd Karamyan nach ihren Gelben Karten verzichten muss, dürfte eigentlich nur noch Formsache sein.
VfB-Trainer Markus Babbel bescheinigte seiner Mannschaft eine «klasse Leistung» und machte ihr ein «großes Kompliment», bremste aber die Euphorie: «Wir haben uns eine glänzende Ausgangsposition erarbeitet. Mehr aber auch nicht.» Sportdirektor Horst Heldt warnte noch mal vor dem Rückspiel im eigenen Stadion: «Im Fußball ist alles möglich. Das wird nach wie vor kein Zuckerschlecken.»
«Das ist einfach nur schön anzusehen»
In der Richtung weisenden und für den Saisonverlauf bedeutenden Partie im Dan-Paltinisanu-Stadion begannen die Schwaben engagiert und spielten sich erste klare Möglichkeiten heraus. Einen Distanzschuss von Sami Khedira aus 18 Metern lenkte Timisoaras Torhüter Costel Pantilimon (15.) an die Latte, nur eine Minute später rauschte ein Ball von Hitzlsperger am Tor vorbei.
Als die vor allem mit langen Bällen und nach Standardsituationen ihre Chance suchenden Rumänen lebhafter agierten, ließen die Schwaben mit einem Doppelpack binnen zwei Minuten ihre etwa 600 mitgereisten Fans jubeln: Der mutig aufspielende Gebhart, der von Hleb den Ball in die Hand gedrückt bekommen hatte, verwandelte den Elfmeter sicher, nachdem Keeper Pantilimon Marica zu Fall gebracht hatte. Hleb, der immer wieder seine spielerische Klasse aufblitzen ließ, tanzte dann mit einem feinen Solo die gesamte Abwehr der Rumänen aus und spitzelte den Ball am Keeper vorbei. «Das ist das, was wir von Alex kennen und kaum ein anderer kann. Das ist einfach nur schön anzusehen», kommentierte Sportvorstand Horst Heldt das Tor.
Timisoara zu harmlos
Nach der Führung ließ der Bundesliga-Dritte aus der vorigen Saison vorübergehend nach: Der Tscheche Lukas Magera setzte freistehend einen Kopfball am Tor von Jens Lehmann vorbei (31.) und verpasste den Anschlusstreffer für die Rumänen, die sich zuvor überraschend gegen Uefa-Cup-Sieger Schachtjor Donezk durchgesetzt hatten.
Nach dem Seitenwechsel legte der VfB den Schongang ein, doch die Rumänen nutzen das nicht aus und steckten auf. In den wenigen gefährlichen Situationen hinterließ Torwart-Veteran Lehmann, der nach der Saison definitiv aufhören will, einen sicheren Eindruck. Der 39 Jahre alte ehemalige Nationaltorwart parierte in der 67. Minute einen Schuss von Éder Bonfim. Der kurz zuvor eingewechselte Julian Schieber versäumte für den VfB einen noch größeren Vorsprung (81./84.). (Michael Becker, dpa)
Die Daten des Spiels:
FC Timisoara: Pantilimon - Éder Bonfim, Nibombe, Cisovsky, Artavazd Karamyan (77. Latovlevici) - Scutaru (46. Borbely), Alexa - Stancu, Arman Karamyan - Bucur, Magera (69. Ionescu)
VfB Stuttgart: Lehmann - Celozzi, Tasci, Delpierre, Magnin - Khedira, Hitzlsperger - Gebhart (86. Rudy), Hleb (60. Elson) - Pogrebnjak (77. Schieber), Marica
Schiedsrichter: Benquerença (Portugal)
Zuschauer: 23.446
Tore: 0:1 Gebhart (28./Foulelfmeter), 0:2 Hleb (30.)
Gelbe Karten: Artavazd Karamyan, Pantilimon, Alexa / Hleb, Delpierre