Stöger über FC-Fans: "Eigenartig, unverständlich"

Erstmals seit 13 Monaten siegte der 1. FC Köln beim 1:0 gegen Frankfurt ohne einen Treffer von Anthony Modeste. Und trotzdem hatte Trainer Peter Stöger einiges zu meckern am Diesntagabend.  
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Zog auch beim Spiel gegen Eintracht Frankfurt voll mit: Kölns Trainer Peter Stöger.
dpa Zog auch beim Spiel gegen Eintracht Frankfurt voll mit: Kölns Trainer Peter Stöger.

Erstmals seit 13 Monaten siegte der 1. FC Köln beim 1:0 gegen Frankfurt ohne einen Treffer von Anthony Modeste. Und trotzdem hatte Trainer Peter Stöger einiges zu meckern am Diesntagabend.

Köln - Trainer Peter Stöger hat verwundert auf einen Unterstützungs-Boykott der Ultra-Fans des 1. FC Köln reagiert.

"Das ist eigenartig und unverständlich", sagte der 50 Jahre alte Österreicher nach dem 1:0-Erfolg am Dienstagabend gegen Eintracht Frankfurt, einen direkten Konkurrenten der Rheinländer im Kampf um die Europapokalplätze.

"Ich persönlich kann es nicht nachvollziehen", kommentierte Stöger das Verhalten. Die Ultras hatten während der ersten Spielhälfte zeitweise auf ihre ansonsten lautstarke Anfeuerung der FC-Profis verzichtet.

Das geschah wohl deswegen, weil einige FC-Fans vor der Partie in Gewahrsam genommen worden waren. Damit sollten Ausschreitungen präventiv verhindert werden. "Ein direktes Duell - und es kommt wenig Support", sagte Stöger. Er versuchte allerdings, sich nicht zu sehr zu echauffieren. "Ich bin bald 51 - da kommt man in Bereiche, wo man nicht alles verstehen muss."

Nach dem Seitenwechsel war das Fan-Verhalten fast wieder normal. Die Kölner Profis aber verzichteten nach dem Erfolg auf die übliche Siegesfeier vor der Fan-Tribüne.

Europa soll noch kein Thema sein

Die Fans im Kölner Stadion sangen auch Minuten nach dem Abpfiff noch von Europa, doch auch nach dem nächsten wichtigen Dreier gegen den direkten Konkurrenten Frankfurt wollten die Verantwortlichen und Spieler des 1. FC Köln davon nichts hören.

"Ich bin überhaupt niemandem böse, wenn er was auch immer fragt", sagte Trainer Stöger und fügte in Richtung der Journalisten an: "Aber ich muss auch nicht immer eine Antwort geben. Dann dürfen Sie auch nicht böse sein."

Zumindest in der Öffentlichkeit soll Europa (noch) kein Thema beim FC sein, doch bei aller Zurückhaltung: Auch in Köln kann jeder die Tabelle lesen. Und die spricht sieben Spieltage vor dem Ende deutlich für eine Rückkehr des FC in den Europacup - nach 25-jährige Abstinenz.

Jojic macht den Unterschied

Mit 40 Punkten liegt der FC voll auf Kurs, und endlich klappte es auch mal wieder mit einem Sieg, wenn Torjäger Anthony Modeste nicht trifft. Das war dem FC zuletzt im März 2016 beim 2:0 gegen Hannover mit zwei Treffern von Leonardo Bittencourt gelungen.

Am Dienstag gegen die spielerisch lange überlegene Eintracht machte Milos Jojic (53.) den Unterschied. "Du kannst nicht punkten, wenn du nur schön spielst, aber nicht effektiv bist", klagte Eintracht-Trainer Niko Kovac. Wie es geht, zeigte Jojic, der eine der wenigen Chancen verwertete. "Jojic' Schuss geht an den Innenpfosten und dann ins Tor - aber so ist das im Fußball", sagte Kovac.

FC-Torhüter Timo Horn meinte nur: "So einen Schuss aus der zweiten Reihe haben wir gebraucht. So kann er gerne weitermachen." Aus Kölner Sicht am liebsten schon am Samstag im Derby gegen Borussia Mönchengladbach (15:30 Uhr/Sky).

"Köln hat mich nicht erschreckt"

Auch wenn es "dort noch einen Ticken schwieriger werden wird als gegen Frankfurt", befürchtete Horn: "Weil die Gladbacher offensiv wirklich enorme Qualität haben." Es wirkte fast so, als hätten Spieler und Offizielle dieses demütige Auftreten abgesprochen.

Auch Kapitän Matthias Lehmann meinte, es gehe darum, "von Spiel zu Spiel zu schauen. Jedes Mal, wenn wir das Wort in den Mund nehmen, bekommen wir einen auf den Deckel. Deswegen wird das von uns keiner mehr machen", sagte er.

Nach dem Derby geht es für den FC unter anderem noch gegen die Überflieger der TSG 1899 Hoffenheim (21. April), zum heimstarken Vizemeister Borussia Dortmund (29. April) oder zum nächsten rheinischen Rivalen Bayer Leverkusen (13. Mai). Das Programm hat es in sich - die Chancen auf Europa sind dennoch so groß wie lange nicht.

Wenngleich auch nicht alle Beteiligten den Kölnern diesen Coup zutrauen. "Wir hätten mindestens einen Punkt verdient gehabt", sagte etwa Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic: "Köln hat mich nicht erschreckt und nicht gespielt, dass man sagen könnte: Die marschieren dann durch im Europapokal."

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