Stadion Nürnberg wird zum "Grundig Stadion"
Nürnberg - Seit 16 Uhr ist es amtlich. Die Fußballarena am Nürnberger Dutzendteich heißt ab sofort "Grundig Stadion". Die Stadion Betriebs-GmbH und das fränkische Traditionsunternehmen haben sich auf eine Kooperation geeinigt. Bis zum Ende der Saison 2016/17 wird das Stadion nun den Beinamen "Grundig" tragen.
Damit geht eine monatelange Suche nach einem neuen Sponsor zu Ende. Von 2006 bis 2012 hatte das ehemalige Frankenstadion noch den Zusatz "easyCredit". Ein von den Fans ungeliebter Titel. Beim neuen Schriftzug hoffen die Verantwortlichen auf mehr Akzeptanz in der Anhängerschaft. "Ich weiß natürlich, dass es in Fankreisen eine Initiative gibt, die der Meinung ist, dass die grundsätzliche Kommerzialisierung von Stadionnamen etwas Falsche sei, und die sich wünscht, den Max Morlock dort als Titel zu sehen", erklärt Oberbürgermeister Ulrich Maly, gleichzeitig Aufsichtsrat des 1. FC Nürnberg bei der Präsentation. "Natürlich hab ich vom Herzen her Verständnis für diese Wünsche. Aber wir müssen mit dem Kopf entscheiden."
Gemeint sind die rund 800.000 Euro, die Grundig für den Schriftzug pro Jahr überweisen wird. Ein Betrag, der nach der kostenintensiven Renovierung der Spielstätte für die WM 2006 - immerhin knapp 56 Millionen Euro - dringend gebraucht wird. Ausschlagebend für Grundig: die tiefe Verwurzelung in Franken. Der TV-Gerätehersteller hatte bis zu seiner Insolvenz im Jahre 2003 unweit des Stadions seine Produktionshallen, war Ende der Siebziger sogar Trikotssponsor des 1. FCN.
Nach der Pleite vor zehn Jahren übernahm der türkische BEKO-Konzern die Namensrechte von Grundig, produziert unter dem Traditionsnamen weiterhin TV-Geräte. Seit 2011 knüpft Grundig wieder an die frühere Partnerschaft mit dem Club an, investiert unter anderem in Bandenwerbung sowie die technische Ausstattung rund um das Stadion und die Club-Immobilien am Valznerweiher. Nun der Schritt zum Namenssponsoring. „Wir fiebern bei jedem Spiel des Club mit und versuchen so oft wie möglich live im Stadion dabei zu sein“, so Murat Sahin, Geschäftsführer der Grundig Intermedia GmbH. „Unsere Affinität zum Fußball haben wir nie verloren, noch heute hängen die alten Bilder mit den Grundig-Trikots in unseren Besprechungszimmern. Wir sind seit Jahrzehnten Nachbarn, Freunde und Fans des Club.“
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