Spieler zeigt Schiri die Rote Karte, Fans rasten aus
Istanbul - Eine Bezirksleitstelle des türkischen Fußballverbands (TFF) ist am Sonntagabend zum Ziel wütender Anhänger von Trabzonspor geworden: Rund 300 Fans schlugen Scheiben des Gebäudes ein, besprühten Wände und Türen mit Parolen gegen Verbandspräsident Yildirim Demirören.
Das melden die "Deutsch-Türkische Nachrichten". Die Polizei hatte Mühe, den Mob in den Griff zu bekommen. Mehrere Personen wurden vorläufig festgenommen, weil sie angeblich Brandsätze in das Gebäude geworfen hatten.
Die Proteste hatten sich an der Partie zwischen Galatasaray und Trabzonspor in Istanbul entfacht: Sie endete mit vier Platzverweisen für die Gäste und einer Last-Minute-Niederlage (1:2). Schiedsrichter Deniz Bitnel stand dabei im Mittelpunkt der Kritik - er sorgte mit mehreren Fehlentscheidungen für großen Unmut bei den Trabzonspor-Anhängern.
Trabzonspor-Fans greifen TFF-Gebäude an: Das Skandalspiel zwischen Galatasaray und… t.co
— avrupa haber (@AvrupaHa) 22. Februar 2016
Rote Karte für den Schiedsrichter
Das Ganze gipfelte in einer kuriosen und heftig diskutierten Szene. Nachdem der Schiedsrichter in einem Gerangel die Rote Karte für Luis Cavanda gezückt hatte, riss sie Profi Salöih Dursun an sich, streckte sie hoch und deutete Richtung Kabinen.
Der Unparteiische verstand keinen Spaß, schnappte sich die Karte und verwies den Abwehrspieler des Feldes. Es war bereits der vierte Platzverweis für Trabzonspor, damit musste das Team die Partie mit nur noch sechs Feldspielern beenden.
Takimimiza Trabzon'da coºkulu karºilama pic.twitter.com/QujeNVypw8
— Trabzonspor Kulübü (@Trabzonspor) 22. Februar 2016
Galatasaray konnte den fälligen Foulelfmeter in der 89. Minute zum Siegtreffer verwandeln. Die Mannschaft des deutschen Nationalspielers Lukas Podolski verbesserte sich damit auf Tabellenplatz drei. Trabzonspor ist Neunter.
Nach dem Vorfall nimmt Trabzonspor seinen Profi Salih Dursun in Schutz und fühlt sich ungerecht behandelt.
"Die schwarze Nacht des türkischen Fußballs", schrieb der Klub in der Nacht zum Montag auf seinem Twitter-Profil als Reaktion auf vier Roten Karten bei der 1:2-Niederlage bei Galatasaray Istanbul.
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