Spannende/r Euro!

Der Euro belastet die internationale Gemeinschaft. Zeit für sportliche Abwechslung durch die Euro, findet AZ-Vize-Chefredakteur Georg Thanscheidt.
Die Euro kommt, der Euro geht – das könnte das Szenario für die kommenden drei Wochen sein. Denn während Jogis Kicker in Polen und der Ukraine um den Europameister-Titel kämpfen, balanciert die Euro-Zone weiterhin am Rande des Abgrunds: Die Spanier stehen kurz davor, unter den Rettungsschirm zu flüchten, Italien rutscht in die Rezession und in einer Woche wählt Griechenland – der letzte Versuch, trotz verständlicher Wut eine funktionsfähige Regierung zu bilden. Was im endgültigen Ausscheiden aus dem Euro-Raum oder in einem noch brutaleren Sparprogrammen enden könnte.
Erinnert sich eigentlich noch irgendjemand an die vorletzte EM – als die Griechen unter deutscher Anleitung, mit harter Arbeit, geringen technischen Mitteln, aber einem bemerkenswerten Team-Geist den Titel holten? Könnte man sportliches Geschehen auf die politische Ebene übertragen – das wäre mein Wunsch-Szenario für die nächsten Jahre.
Aber das Leben ist leider kein Ballspiel. Trotzdem ist das Euro-Turnier eine willkommene Abwechslung zum EU-Konferenz-Marathon der letzten Jahre. Der Euro hat schon für genug Spannungen gesorgt – es wird Zeit, dass die Euro für Spannung sorgt.