Spanien? Italien? Hauptsache Urlaub!

Die traurige DFB-Team ist zurück – doch Joachim Löw blickt nach vorne: „Unser Ehrgeiz ist ungebrochen”
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Die ersten Bilder nach der bitteren Niederlage gegen Italien: Löw verlässt das Mannschaftshotel
dpa 4 Die ersten Bilder nach der bitteren Niederlage gegen Italien: Löw verlässt das Mannschaftshotel
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Die traurige DFB-Team ist zurück – doch Bundestrainer Joachim Löw blickt nach vorne: „Unser Ehrgeiz ist ungebrochen”

Den Bus bestiegen sie gemeinsam. Auch Kopfhaltung und Gestik waren am Freitagvormittag beim Verlassen des Vier-Sterne-Hotels Mercure Warszawa Grand ähnlich: Hängende Köpfe, nach unten zeigende Mundwinkel, abwehrende Handbewegungen. Der wie immer chic frisierte Mario Gomez versteckte seinen Frust hinter einer Sonnenbrille, Bastian Schweinsteiger und Philipp Lahm nahmen ihre Rolle als Kofferträger cool hin. Und der frustrierte Bundestrainer Joachim Löw wirkte hinter der milchigen Frontscheibe des Mannschaftsbusses merkwürdig unscharf.

„Spiel für Spiel zum großen Ziel” prangte auch am Freitag noch auf dem DFB-Gefährt. Doch die deutsche Nationalmannschaft hat ausgespielt bei dieser EM. Nach dem Aus, dem 1:2 gegen die überlegenen Italiener kehrte sie zurück nach Deutschland – und bereits am Abflughafen Warschau zeigten sich Auflösungserscheinungen. Die Spieler vom FC Bayern bestiegen eine Maschine, die nach München flog. Der Rest landete – von Fans weitgehend unbeachtet – gegen 15 Uhr in Frankfurt und verließ den Airport durch einen Seitenausgang.

Die Verantwortlichen hingegen gingen vorne raus. „Ja, es hat Weltuntergangsstimmung geherrscht”, gab DFB-Präsident Wolfgang Niersbach zu, „aber nur für ein paar Minuten.” Denn: „Unsere junge Mannschaft ist noch längst nicht am Ende ihrer Entwicklung, es hat diesmal eben vielleicht ein Stück Reife gefehlt.” Wohl wahr. Zu abgezockt waren die Italiener, die jeden Fehler gnadenlos ausnutzten. Niersbach hatte noch beim mitternächtlichen Bankett eine Ansprache gehalten. Da hatte er vor allem den Bundestrainer getröstet. „Jogi, du hast einen Klasse-Job gemacht. Wir sind unheimlich froh, dich als Bundestrainer zu haben”, rief er dem Coach zu.
Löw selbst tat sich dennoch schwer, die eigene Enttäuschung zu überspielen. Vor dem Abflug sagte er: „Grundsätzlich hatten wir zwei sehr gute Jahre. Die Mannschaft hat sich hervorragend entwickelt. Wir haben gegen eine wieder starke italienische Mannschaft verloren. Es gibt keinen Grund, etwas anzuzweifeln.” Und: „Alle sind jetzt irgendwie enttäuscht. Aber alle werden die Motivation finden, sich neue Ziele zu setzen.” Nach Landung der Sondermaschine in Frankfurt gab sich der Badener dann hochprofessionell, meinte: „Natürlich ist das in meiner Verantwortung.” Das Aus.

Dass er sich mit seiner seltsam vorsichtigen Taktik samt Toni Kroos vercoacht hat, gab Löw allerdings nicht zu: „Wir haben einfach in der Defensive den einen oder anderen Fehler zu viel gemacht.” Stimmt ja auch irgendwie.

Wenn am Sonntag (20.45 Uhr, ZDF live) Spanien und DFB-Bezwinger Italien den Titel ausspielen, wird der Frust des einen oder anderen DFB-Stars ohnehin schon irgendwo in südlicher Sonne wegbrennen. Und der arbeitswütige Bundestrainer tüfelt dann womöglich bereits an neuen Strategien und Taktikvarianten auf dem Weg zum WM-Titel 2014. Die Angsthasen-Variante vom Donnerstag jedenfalls dürfte nicht mehr zum Einsatz kommen. „Unser Ehrgeiz”, sagte Löw, „ist ungebrochen. Da wird niemand einen Knacks davon tragen.” Jetzt machen die Stars ohnehin erstmal frei. Spanien? Italien? Brasilien? Hauptsache Urlaub.

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