Spanien bei EM ohne „Herz“ und Top-Stürmer

Spanien muss bei der EM nach Abwehrchef Puyol auch David Villa ersetzen. Weitere Weltklassefußballer hoffen jetzt auf ihre Chance – Rufe nach Raul werden lauter.
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Spanien muss bei der EM nach Abwehrchef Puyol auch David Villa ersetzen. Weitere Weltklassefußballer hoffen jetzt auf ihre Chance – Rufe nach Raul werden lauter.
dpa Spanien muss bei der EM nach Abwehrchef Puyol auch David Villa ersetzen. Weitere Weltklassefußballer hoffen jetzt auf ihre Chance – Rufe nach Raul werden lauter.

Europameister Spanien muss bei der EM nach Abwehrchef Carles Puyol auch Top-Stürmer David Villa ersetzen. Weitere Weltklassefußballer hoffen jetzt auf ihre Chance – und nicht nur die Fans rufen schon nach Raul.

München/Schruns - Es dauerte nicht lange, bis der Name Raul fiel. Kaum hatte nach Abwehrchef Carles Puyol auch Spaniens Top-Stürmer David Villa seine Teilnahme an der Fußball-EM in Polen und der Ukraine abgesagt, riefen Fans und Medien nach dem Weltstar. 'Wir sind noch nicht komplett – es fehlt Raul!", schrieben Anhänger, die das Training des Topfavoriten dieser Tage verfolgten, auf ein Plakat. Und zumindest die Sporttageszeitung AS machte sich die Forderung nach der Rückkehr des ehemaligen Schalkers zu eigen.

Spanien fehlten „zwei Stützpfeiler“, und eine schwierige Lage erfordere ungewöhnliche Maßnahmen. Der „große Kapitän“ von einst habe „den Hunger eines Debütanten“, schrieb das Blatt über den 34-Jährigen. Und Raul verfüge über die Erfahrung von 102 Länderspielen mit immerhin 44 Toren. Übertroffen wird Raul, der zuletzt vor sechs Jahren für Spanien spielte, nur noch von Villa. Der 30 Jahre alte Angreifer des FC Barcelona schoss in seinen 82 Länderspielen stolze 51 Tore.

Bei der EM 2008 war er Schützenkönig (vier Treffer in vier Spielen), bei der WM trug er erneut vier Treffer (bei sieben Einsätzen) zum Titelgewinn bei. „Ich habe es bis zum Schluss versucht, aber ich werde für die EM nicht bei 100 Prozent sein können“, twitterte Villa nun. Sein linkes Wadenbein, das er sich im vergangenen Dezember bei der Klub-WM gebrochen hatte, lasse Fußball auf Top-Niveau noch nicht zu, meinte „El Guaje“. Die „rote Furie“ verliere mit Villa viel Qualität, kommentierte El Pais und nannte „Schnelligkeit im Umschaltspiel“ sowie „Abschlussstärke“.

Wenn so ein Klassespieler fehlt, kann man schon mal auf scheinbar abwegige Gedanken kommen. Doch dass Del Bosque jetzt an Raul denkt, hält niemand für realistisch. Überhaupt machten die Spanier bei ihrer Ankunft im Trainingslager im österreichischen Schruns am Dienstag, wo sie sich schon 2010 vorbereiteten, einen sehr gelösten Eindruck. Beim Bezug des Hotels Löwen zeigte auch der oft knurrige Coach ein Lächeln.

Del Bosque hat guten Grund dazu, verfügt er doch über genügend Alternativen. Nach Villas Ausfall dürften Fernando Torres (FC Chelsea) und Fernando Llorente, der am Freitag mit Athletic Bilbao nach das Pokalfinale gegen Barcelona spielt, ihre Plätze im Angriff sicher haben.

Zudem können die Mittelfeldspieler David Silva (Manchester City) und Juan Mata von Champions-League-Sieger FC Chelsea im Sturm eingesetzt werden. Um die ein bis zwei weiteren Planstellen in Del Bosques Angriff balgen sich Talent Iker Muniain aus Bilbao, Jesus Navas, Alvaro Negredo (beide FC Sevilla), Valencias Roberto Soldado und Adrian Lopez von Europa-League-Sieger Atletico Madrid.

Das Angebot ist so groß, dass selbst für einen Klassestürmer wie Barcas Pedro kein Platz ist, wie Del Bosque durchblicken ließ – kein Wunder, dass die Spanier sogar fürs Training Eintritt verlangen können.

Am kommenden Sonntag will Del Bosque sein endgültiges, 23-köpfiges Aufgebot bekanntgeben. Einen Tag zuvor spielen sie in St. Gallen gegen Serbien, am 30. Mai ist Südkorea in Bern Testspielgegner. Die Generalprobe findet am 3. Juni in Sevilla gegen China statt, ehe am 10. Juni zum EM-Auftakt in Danzig mit Italien gleich der schwerste Gegner der Gruppe C wartet, die von Irland und Kroatien komplettiert wird.

Villa und Puyol, Abwehrchef der Iberer bei den zurückliegenden EM und WM-Triumphen und laut AS das „Herz“ der Seleccion, werden dann übrigens doch dabei sein – als Maskottchen, wie das verletzte Duo ankündigte.

 

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