Skandal um WM 2006: "Es war einmal ein Sommermärchen..."

Droht dem DFB ein Korruptionsskandal? Scheinbar wurde die WM 2006 mutmaßlich durch Bestechungsgelder nach Deutschland geholt. Lesen Sie hier die Pressestimmen zum Skandal.
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Der Spiegel stellt den DFB an den Pranger: Wurde die WM 2006 gekauft?
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Beim Magazin 11Freunde titel man bereits märchenhaft: Es war einmal ein Sommermärchen...
AZ-Screenshot @ 11freunde.de 15 Beim Magazin 11Freunde titel man bereits märchenhaft: Es war einmal ein Sommermärchen...
Ähnlich beschreibt es die Süddeutsche Zeitung auf ihrer Homepage und erzählt vom Märchen rund um das Sommermärchen.
AZ-Screenshot @ sueddeutsche.de 15 Ähnlich beschreibt es die Süddeutsche Zeitung auf ihrer Homepage und erzählt vom Märchen rund um das Sommermärchen.
Der Kicker sieht die Skandale der FIFA jetzt auch in Deutschland.
AZ-Screenshot @ kicker.de 15 Der Kicker sieht die Skandale der FIFA jetzt auch in Deutschland.
Die Bild fragt: WM 2006 gekauft?
AZ-Screenshot @ bild.de 15 Die Bild fragt: WM 2006 gekauft?
Bei der Sportschau spricht man derweil über die "gekaufte Party".
AZ-Screenshot @ sportschau.de 15 Bei der Sportschau spricht man derweil über die "gekaufte Party".
Auch International wird der Skandal behandel. Die spanische Mundo Deportivo sagt klar: "Deutschland hat für WM gezahlt"
AZ-Screenshot @ mundodeportivo.com 15 Auch International wird der Skandal behandel. Die spanische Mundo Deportivo sagt klar: "Deutschland hat für WM gezahlt"
Die Kollegen von der Marca sieht eher einen weiteren Skandal für die FIFA.
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RP Online
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Frankfurt/Main - Dunkler Schatten über dem Sommermärchen: Für die Vergabe der Fußball-WM 2006 nach Deutschland sind laut des Nachrichtenmagazins Spiegel mutmaßlich Bestechungsgelder im Millionenbereich geflossen. Involviert waren angeblich auch Franz Beckenbauer als Chef des Organisationskomitees und der heutige DFB-Präsident Wolfgang Niersbach. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) bestreitet die Vorwürfe allerdings vehement.

Es geht um insgesamt 10,3 Millionen Schweizer Franken (damals 13 Millionen Mark/heute 9,5 Millionen Euro), die der damalige Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus in eine schwarze Kasse eingezahlt haben soll - als Darlehen, um Funktionäre im Exekutivkomitee des Weltverbandes FIFA bei der Vergabe im Jahr 2000 von der deutschen Heim-WM zu überzeugen. Für die Rückzahlung von 6,7 Millionen Euro habe das WM-OK mit Beckenbauer und dem geschäftsführenden Vizepräsidenten Niersbach im Jahr 2005 den Umweg über ein FIFA-Konto gewählt.

WM 2006 offenbar gekauft – Was wusste Beckenbauer?

Laut Spiegel flossen die 6,7 Millionen Euro getarnt als deutscher Beitrag für eine "damals noch geplante, später abgesagte FIFA-Eröffnungsgala im Berliner Olympiastadion". Von dort sollte es an den 2009 verstorbenen Louis-Dreyfus weitergeleitet werden. Verwendet wurde die Millionensumme angeblich, um die vier Stimmen der asiatischen Vertreter im 24-köpfigen FIFA-Exko zu kaufen. Weil außerdem der Neuseeländer Charles Dempsey beim letzten Wahlgang am 6. Juli 2000 überraschend nicht abstimmte, siegte Deutschland mit 12:11 Stimmen gegen Südafrika.

"Ich darf immer daran erinnern, dass wir die absolut beste Bewerbung hatten. Das hat uns die FIFA von einer unabhängigen Kommission bescheinigt. Es hat eine Abstimmung gegeben mit 12:11. Wir wissen, dass die acht Europäer für uns gestimmt haben. Wo die vier anderen herkamen, können wir nur spekulieren. Die haben wir überzeugt", hatte Niersbach im Juni im ZDF erklärt.

Hinweise über eine mögliche andere Verwendung der für das Kulturprogramm vorgesehenen 6,7 Millionen Euro hatten Niersbach im Sommer dieses Jahres dazu bewogen, eine interne Untersuchung zur Aufklärung des Vorgangs anzuordnen. Die Prüfung umfasst laut DFB unter Hinzuziehung externer Rechtsberater auch die Frage, ob im Zusammenhang mit diesem Vorgang Ansprüche des DFB auf Rückforderung bestehen. Ein abschließendes Ergebnis gibt es noch nicht, die eingeleiteten Prüfungen würden noch andauern. Auch der Kontrollausschuss sei involviert.

Niersbach war zu dem Zeitpunkt auch der Pressechef des Organisationskomitees, dem Beckenbauer vorstand. Das Management von Beckenbauer wollte auf SID-Anfrage zu den Gerüchten "keine Stellung beziehen". Im Aufsichtsrat des Gremiums, welches das spätere Sommermärchen verantwortete, saßen unter anderem der heutige Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Thomas Bach, der ehemalige Innenminister Otto Schily und der aktuelle Finanzminister Wolfgang Schäuble.

Beckenbauer wurde 2007 Mitglied im FIFA-Exekutivkomitee. An der Macht im Weltverband waren 2005 FIFA-Präsident Joseph S. Blatter, der in der vergangenen Woche für 90 Tage suspendiert worden war, und Generalsekretär Urs Linsi (beide Schweiz).

Klicken Sie sich in unserer Bilderstrecke durch die nationalen und internationalen Pressestimmen zum Skandal.

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