Sieg in Wolfsburg: Hoffenheim dreht Spiel in vier Minuten

Zunächst traf der kurz zuvor eingewechselte Däne Jacob Bruun Larsen in der 74. Minute mit einem spektakulären Seitfallzieher zum Ausgleich. Dem Kroaten Andrej Kramaric gelang bei seinem ersten Einsatz nach einem positiven Corona-Test sogar noch der Siegtreffer (78.). Wieder nur vier Minuten später verhinderte Torwart Oliver Baumann nach einem Kopfball von Jonas Wind das 2:2 (82.).
Wolfsburgs dänischer Stürmer hatte den VfL in der 36. Minute mit seinem ersten Bundesliga-Tor in Führung gebracht. Ein zweiter Treffer des Zwölf-Millionen-Euro-Einkaufs vom FC Kopenhagen zählte wegen einer Abseitsstellung nicht (88.). Der jüngste Aufschwung seines Teams endete nach den beiden Siegen gegen Greuther Fürth (4:1) und Eintracht Frankfurt (2:0) aber auch deshalb, weil die "Wölfe" ihren Vorsprung in der zweiten Halbzeit nur noch verwalten wollten. Statt sich womöglich entscheidend aus der Abstiegszone abzusetzen und sogar bis auf vier Punkte an einen Europa-League-Platz heranzurücken, müssen Florian Kohfeldt und sein Team in der Tabelle nach unten schauen.
Ganz anders die Hoffenheimer. Die wichtigen Defensivspieler Dennis Geiger und Florian Grillitsch fielen schon vor der Partie jeweils gelbgesperrt aus. Kurz vor der Pause musste in Kevin Vogt dann noch eine weitere zentrale Figur vom Platz (43.). Der Abwehrchef hatte sich in einem Laufduell mit Kruse am Oberschenkel verletzt. Trotzdem erwies sich die TSG auch derart geschwächt als sehr gut organisiertes und diszipliniert verteidigendes Team.
Wolfsburg war zwar von Beginn an das aktivere Team, hatte aber bis zu der Schlussoffensive nur wenige klare Möglichkeiten. Hoffenheims Wende zeichnete sich dagegen schon nach etwa einer Stunde ab, als der VfL immer kopfloser und passiver wurde. Der Ausgleich war bereits bei einem Kopfball von Benjamin Hübner möglich (69.).
Dass der danach ausgerechnet Bruun Larsen gelang, entbehrt nicht einer gewissen Pikanterie. Denn dass der damalige VfL-Trainer Oliver Glasner im Spätherbst 2020 das Wolfsburger Interesse an dem Dänen öffentlich ausplauderte, war einer der Gründe für sein Zerwürfnis mit Sportchef Jörg Schmadtke. Mittlerweile trainiert Glasner den Bundesliga-Rivalen Eintracht Frankfurt. Und Schmadtke will seine Manager-Karriere nach Ablauf seines neuen Vertrags am 31. Januar 2023 beenden, wie er am Samstag in einem Sky-Interview bestätigte. "Genau so, ja", sagte der 57-Jährige.