Sieben Tore in Wien

Trotz einer 3:0-Führung schlichen die Österreicher nach dem Spiel gegen Holland mit gesenkten Köpfen vom Platz. Deutschlands EM-Gruppengegner Polen verlor gegen die USA, Frankreich huldigt Franck Ribery.
Gastgeber Österreich hat zweieinhalb Monate vor der Fußball-Europameisterschaft einen Prestige-Erfolg knapp verpasst. Gegen den EM-Mitfavoriten Niederlande verlor das zuletzt sogar von den eigenen Fans wegen schwacher Leistungen verhöhnte Austria-Team trotz einer 3:0-Führung noch mit 3:4 (3:1). Andreas Ivanschitz (6. Minute) und der künftige Bremer Sebastian Prödl (18./35.) erzielten am Mittwochabend in Wien die Tore für Österreich, das in der Vorrunde am 16. Juni in Wien letzter Gruppen-Gegner der deutschen Nationalelf ist. Für das in der zweiten Halbzeit klar überlegene «Oranje»-Team, dessen Torhüter Henk Timmer bei allen Gegentreffern ganz schlecht aussah, drehten Torjäger Klaas-Jan Huntelaar (37./86.) sowie John Heitinga (67.) und Jan Vennegoor of Hesselink (83.) die Partie noch.
Der deutsche EM-Auftaktwidersacher Polen (8. Juni in Klagenfurt) kassierte dagegen eine klare Niederlage. In Krakau mussten sich die Polen den USA glatt mit 0:3 (0:2) geschlagen geben. Der ehemalige Leverkusener Bundesliga-Profi Landon Donovan (12.) sowie Oguchi Onyewu (36.) und Eddy Lewis (73.) waren Torschützen der Gäste. Von den EM-Gegnern der DFB-Auswahl, die sich selbst klar 4:0 (1:0) bei EM-Mitgastgeber Schweiz durchsetzte, kam allein Kroatien mit dem 1:1 (1:1) in Glasgow gegen Schottland zu einem Teilerfolg. Nico Kranjcar (10.) brachte Kroatien in Führung, die Miller (30.) egalisierte.
Ribery trifft gegen England
Während Titelverteidiger Griechenland mit dem deutschen Trainer Otto Rehhagel in Düsseldorf dank Giorgios Karagounis' Doppelpack (34./60.) ein 2:1 (1:0) gegen Portugal erkämpfte, hatte David Beckham in seinem 100. Länderspiel keinen Grund zum Jubeln. Der mit England nicht für die EM qualifizierte Mittelfeldstar ist zwar der fünfte Spieler seines Landes im «Hunderter-Club», unterlag mit seiner Elf aber in Paris Frankreich mit 0:1 (0:1). Bayern Münchens Mittelfeld-Ass Franck Ribéry (32.) war vom Elfmeterpunkt der umjubelte Torschütze. EM-Starter Schweden verlor in London gegen Ex-Weltmeister Brasilien durch den Gegentreffer von Pato (70.) mit 0:1 (0:0). Bundesliga-Profi Ciprian Marica hat Rumänien den Weg zum 3:0 (1:0) Sieg über Russland geebnet. In Bukarest erzielte der Stürmer des VfB Stuttgart das wichtige 1:0 (45.). Daniel Niculae (60.) und Marius Niculae (75.) sorgten nach der Pause für die Entscheidung zu Gunsten Rumäniens, das bei der EM im Juni in der schweren Gruppe C auf Weltmeister Italien, Vize-Weltmeister Frankreich und die Niederlande trifft. Die Türkei musste sich mit einem 2:2 (1:1) in Weißrussland zufriedengeben. Tuncay (37.) und Metin (71.) trafen für die Türken jeweils zum Ausgleich, nachdem Kutusow (34.) und Hleb (64.) die Gastgeber zweimal in Führung gebracht hatten. Tschechien erreichte in Dänemark dank Jan Kollers Ausgleichstreffer (42.) ein 1:1 (1:1). (dpa)