Sie nennen ihn Sheriff: Brasilianer Simon pfeift Deutschland-Ghana
Johannesburg (dpa) - Der Brasilianer Carlos Simon ist Schiedsrichter des letzten deutschen Gruppenspiels bei der Fußball-WM in Südafrika in Johannesburg gegen Ghana. Dies teilte der Weltverband FIFA in Johannesburg mit.
Der 44-jährige Simon, der von den Kollegen wegen seiner manchmal etwas theatralischen Art «Sheriff» genannt wird, feierte seinen Einstand auf der internationalen Fußball-Bühne im Juni 2000 beim Länderspiel Ecuador-Peru. Der gelernte Journalist kam schon bei den WM-Turnieren 2002 und 2006 zum Einsatz und leitete in Japan/Südkorea und in Deutschland jeweils drei Partien.
Dass er am Kap bereits sein drittes WM-Turnier erlebt, gefällt nicht allen Landsleuten. Weil er in der Partie Flamengo-Cruzeiro 2008 einen klaren Elfmeter nicht pfiff und stattdessen den gefoulten Spieler wegen einer angeblichen «Schwalbe» vom Platz stellte, schickte der Club aus Rio de Janeiro Bildmaterial und einen Brief an die FIFA. Dieser enthielt die Aufforderung, den Referee nicht für das Turnier zu nominieren. Auch eine sechswöchige Sperre wegen mehrerer Fehler bei der Spielleitung durch den brasilianischen Verband brachte ihn nicht um die Reise nach Südafrika.
Die deutsche Mannschaft machte vor Jahren beim «Sommermärchen» erstmals Bekanntschaft mit dem gelernten Journalisten Simon. Im Achtelfinale schloss der 44-Jährige den Schweden Teddy Lucic für ein Foul an Miroslav Klose nach heftiger Intervention der deutschen Spieler mit der Gelb-Roten Karte aus. Lukas Podolski «bedankte» sich anschließend mit einem Klaps auf den Rücken des Unparteiischen. Das sollte er am Mittwoch lieber lassen.
- Themen:
- FIFA
- Lukas Podolski
- Miroslav Klose